Bildverbesserungstechnologien für Fernsehgeräte Drucken

Samsung LE 32 B 650 mit
zahlreichen Bildverbesserungstechnologien

Die Bildqualität von Fernsehgeräten hat sich in den letzten Jahren immens verbessert. Für jede Form der Bildwiedergabe - ob LCD, Plasma oder die herkömmliche Röhrentechnik - setzen die Hersteller unterschiedliche Verfahren ein, um die Bildqualität zu optimieren. Bei Röhrenfernsehern sorgte die 100-Hz-Technik durch Verdoppelung der Bildwiederholfrequenz für eine flimmerfreie Bilddarstellung und der Einsatz von digitalen Kammfiltern verbesserte die Bildqualität durch Trennung der Farb- und Schwarz/Weiß-Signale deutlich. Ein besonderer Qualitätssprung gelang jedoch durch die Erhöhung der Bildauflösung mithilfe aufwändiger Berechnungsverfahren: Dabei werden die Inhalte der ersten Bildzeile in die einzelnen Bildpunkte zerlegt und abgespeichert, diese Daten mit den Bildpunkten der nachfolgenden Bildzeile verglichen und die neu hinzukommende Bildzeile durch Interpolation der beiden Ausgangszeilen berechnet. Nachdem dieser Vorgang für alle Bildzeilen durchgeführt wurde, werden die Daten aus dem Speicher ausgelesen und dargestellt. Vor allem die Verdoppelung der horizontalen Auflösung steigert die Bildschärfe maßgeblich. In Verbindung mit besonderen Bildröhren, feineren Lochmasken und digitalen Speichertechniken führte dies zu einem sehr scharfen und detailreichen Bild mit großer Raumtiefe.

Vorreiter war hier der TV-Hersteller Philips mit seiner PixelPlus-Technik, welche die horizontale Auflösung verdoppelt und die vertikale um ein Drittel erhöht hat. Die Steigerung der Auflösung machte sich vor allem bei großformatigen 16:9-Fernsehern bemerkbar. PixelPlus wurde weiter entwickelt und für die neu hinzugekommenen Fernsehtechnologien LCD und Plasma optimiert.

LCD-Fernseher:

Bei LCD-Fernsehern sollen die eingesetzten Bildverbesserungstechnologien die prinzipbedingten Fehler beheben:

  • Vergleichsweise schlechter Schwarzwert aufgrund der permanenten Hintergrundbeleuchtung. 
  • Randunschärfen bei bewegten Bildern bedingt durch die besondere Form der Bilddarstellung: Bei LCD-Fernsehern wird ein Bild solange angezeigt, bis es durch ein neues abgelöst wird. Durch die lange Verweildauer brennt sich das Bild sozusagen auf der Netzhaut ein und die Trägheit des menschlichen Auges nimmt das als unscharfe Ränder an bewegten Objekte wahr (siehe Ratgeberartikel 100-Hz-Technik bei LCD- und Röhrenfernsehern).
  • Trägheit der einzelnen Pixel, liegt zwar im Bereich von wenigen Millisekunden, kann aber je nach Anwendung zu Wischeffekten führen.

Folgende Techniken werden Bildverbesserung eingesetzt:

  • Anpassung des PAL-Signals an die native Panelauflösung durch möglichst fehlerarme Skalierung, was in der Regel hochwertige Scaler besonders gut erfüllen.
  • Saubere Vollbilddarstellung durch den Einsatz von hochwertigen Deinterlacern (z.B. von Faroudja).
  • flüssige Bewegungsdarstellung durch Erhöhung der Bildwiederholfrequenz (100-Hz-Technik). Die kürzere Anzeigezeit und für diesen Zweck berechnete Zwischenbilder verringern vorhandene Bewegungsunschärfen deutlich.
  • Allgemeine Bildbearbeitung, um Farbe, Kontrast und Schärfe zu optimieren.

Für ein fehlerfreies, aber dennoch natürliches Bild ist ein optimales Zusammenspiel der verschiedenen Bildverbesserer wichtig.

Plasma-Fernseher

Ein typisches Plasma-Problem ist die Restentladung bzw. ein Restleuchten der einzelnen Plasmazellen, was zur Verschlechterung des Schwarzwertes führt. Zudem sind Plama-TVs besonders anfällig gegenüber Umgebungslicht, der Kontrast nimmt unter Tageslichtbedingungen deutlich ab.

Die Hersteller versuchen dem durch einen besonders geschirmten Aufbau der Plasmazellen entgegenzuwirken, damit kein Licht zu den Nachbarzellen durchdringen kann. Eine andere Variante ist, die Restentladung durch Anlegen einer Gegenspannung zu entfernen. Reflexionsarme Frontscheiben verbessern zusätzlich die Sichtverhältnisse.

Bildoptimierer verschiedener Hersteller

Ein sehr bekanntes Bildverbesserungspaket ist PixelPlus, welches der TV-Hersteller Philips seit vielen Jahren in verschiedenen Versionen bei seinen TV-Geräten einsetzt. Zu seiner Markteinführung sorgte es bei Röhrenfernsehern im Breitbildformat durch eine erhöhte Auflösung für ein schärferes Bild. Nachfolgende Versionen wurden an den speziellen Bedürfnissen von LCD- und Plasmafernsehern ausgerichtet und sorgen bei diesen für ein sehr scharfes, detailreiches und dennoch natürliches Bild. Pixel Pus HD für die optimale Verarbeitung von HDTV-Bildern mit maximal 1280 x 720 Bildpunkten und Pixel Plus 2 HD für die Optimierung von 1080p-Videos. Philips stellte auf der IFA 2007 sein neues Optimierungstool "Perfect Pixel HD Engine" vor, welches Videomaterial, egal ob in Standard- oder in High Definition mit optimaler Schärfe, natürlichem Detailkontrast, leuchtenden Farben und natürlichen Bewegungen darstellt.

Bei Sharp verbirgt sich die Bildoptimierungsfunktion hinter dem Begriff "TruD", Metz bezeichnet die Optimierung als "Mecavision"; bei Toshiba nennt sie sich "Pixel PROcessing" bzw. "Regza", bei Samsung " Digital Natural Image Engine", bei LG Electronics "XD engine".

Was bringen die neuen Bildverbesserer?

Bei guten Bildquellen bringen sie deutliche Verbesserungen in der Bildqualität, bei schlechten Videosignalen dagegen können sie das Fernsehbild zusätzlich verschlechtern. Jede Form der Bildbearbeitung kann dazu führen, dass zwar bisherige Bildfehler beseitigt, neue aber stattdessen hinzukommen oder sich die Plastizität des Bildes verringert. Deshalb sollte auch immer bei Fernsehern die Möglichkeit bestehen, Bildverbesserer zu deaktivieren.

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