LCD-Fernseher Drucken

LCD-FernseherFlachbild-Fernseher mit LCD-Technologie erfreuen sich großer Beliebtheit. Dank ihres eleganten Aussehens und ihrer flachen Bauweise lassen sie sich vorzüglich in heimische Wohnlandschaften integrieren. LCD-Fernseher haben auch an inneren Werten viel zu bieten: die neuen Gerätegenerationen übertreffen deutlich die Bildqualität von herkömmlichen Fernsehern mit Bildröhre, die Vollbilddarstellung liefert ein sehr ruhiges und augenfreundliches Fernsehbild. Aufgrund ihres relativ geringen Gewichtes lassen sich die Geräte auch leicht transportieren und eignen sich sehr gut für den mobilen Einsatz innerhalb des Hauses, Modelle mit kleineren Bildschirmdiagonalen werden sogar mit Tragegriff angeboten. Über entsprechende Anschlüsse können sie auch als PC-Monitor genutzt werden. Auf der anderen Seite macht das umfangreiche Angebot von großformatigen Modellen mit voller HD- Auflösung LCD-Fernseher auch besonders für HDTV-Fans interessant.
 

Aufbau und Funktionsweise eines LCD-Bildschirms

LCD ist die Abkürzung für Liquid Crystal Display und bedeutet Flüssigkristallanzeige. Erstmalig kam diese Technik anfang der 70er Jahre in Taschenrechnern zum Einsatz, inzwischen findet man sie in anderen Geräten wie Handys, Digitalkameras und auch in Flachbildfernsehern.

Wesentlicher Bestandteil eines LCD-Panels ist die Flüssigkristallschicht (Liquid Chrystal), die zwischen zwei Glasscheiben gelagert ist (Abbildung 1). Das LCD- Panel ist in über eine Million Bildpunkte ( Pixel) unterteilt, die einzeln angesteuert werden können. Jedes dieser Pixel setzt sich wiederum aus 3 Subpixeln für die Farben rot, grün und blau zusammen. Aus diesen Grundfarben kann jeden Farbe gemischt werden.

 Aufbau eines LCD-Panels

Abb. 1: Aufbau eines LCD-Panels (vereinfacht)

An den Außenseiten der Glasscheiben sind Polarisationsfilter angebracht (siehe Abbildung). an den Innenseiten der Scheiben befinden sich Farbfilter sowie transparente Elektroden- und Orientierungsschichten.

Eine Hintergrundbeleuchtung aus Leuchtstoffröhren erzeugt Licht, der Polarisationsfilter läßt nur das Licht mit einer bestimmten Wellenrichtung passieren. Die Flüssigkristalle werden durch Elektroden, sogenannte Dünnfilm-Transistoren (TFTs), welche sich an der Innenseite der Glasscheiben befinden, unter Spannung gesetzt und ändern so ihre Ausrichtung, so dass sie entweder das Licht durchlassen oder sperren, sie fungieren sozusagen als Blende. Je nachdem, ob nun Spannung an den Kristall angelegt wird oder nicht, gelangt das Licht der Hintergrundbeleuchtung hindurch oder wird ausgesperrt. Auf dem Weg zum Betrachter erhält das durchgelassene Licht durch den entsprechenden Farbfilter seine Farbe.

Vom Video-Signal zum Fernsehbild

LCD-TVs stellen das Fernsehbild im Vollbildmodus ( progressive scan) dar und nicht wie Röhrenfernseher im Zeilensprungverfahren (interlaced), bei dem pro Sekunde 50 Halbbilder übertragen und abwechselnd alle geraden bzw. alle ungeraden Bildzeilen angezeigt werden. Das über Antenne, Kabel oder Satellitenschüssel eingespeiste TV-Signal wird in Halbbildern angeliefert, die in Vollbilder umgewandelt werden müssen. Hierfür werden die Bilder zuerst über einen Analog/ Digital-Wandler digitalisiert. Mithilfe eines De-Interlacers werden aus den Halbbildern Vollbilder erzeugt, indem die fehlenden Zeilen durch Interpolation berechnet werden. Anschließend werden die Fernsehbilder auf die native Auflösung des LCD-Panels hochgerechnet (skaliert) und mit verschiedenen Bildverbesserungstechniken (z.b. Kammfilter) optimiert. Zur Ansteuerung der einzelnen LCD-Pixel findet wieder eine Signalumwandlung von digital zu analog statt.

Da bis zu fünf Signalumwandlungen von der Videoquelle bis zur Bildausgabe am LCD-Fernseher stattfinden können, hängt die Bildqualiät bei der Ausgabe sehr stark von der Güte der verwendeten Signalwandler ab. Bei Verbindung über die digitale HDMI-Schnittstelle findet keine Signalumwandlung statt, das Videomaterial wird rein digital verabeitet, was eine deutlich verbesserte Bildqualität mit sich bringt. Die Hersteller sind auch bemüht, bei analogen Anschlüssen über SCART oder YUV die Wandlungsschritte zu verringern.


Kaufkriterien:

  • Bildformat: Bei LCD-Fernsehern hat sich klar das Breitbildformat 16:9 durchgesetzt. lediglich bei kleineren LCD-Geräten (13-20 Zoll) überwiegt das klassische 4:3-Format. HDTV-taugliche Modelle sind ohnehin im Breitbildformat.
  • Bildschirmdiagonale: Das in Europa verfügbare Modellangebot reicht zur Zeit von 13 bis 52-Zoll-Geräten. Die größte Modellauswahl findet man zwischen 32 und 37 Zoll. Die ideale Display-Diagonale hängt wie bei herkömmlichen Fernsehern auch vom Einsatzzweck und von den örtlichen Gegebenheiten ab: Verwendung für gelegentliches Fernsehen bzw. als Zweitgerät oder als Heimkinogerät, Platzierung im Raum, Distanz zum Sofa.
  • Ein weiter Betrachtungswinkel sorgt dafür, dass das Fernsehbild von (fast) jedem Punkt im Raum gut gesehen werden kann. Ein Betrachtungswinkel (horizontal und vertikal) ab 170° ist ideal.
  • Die physikalische bzw. native Auflösung eines LCD-Panels gibt Auskunft über die Anzahl der Bildpunkte (Pixel). Hat ein Gerät VGA-Auflösung, verfügt es demzufolge über 921.600 Pixel (640 x 480 x 3 für RGB). Modelle mit XGA-Auflösung (1024 x 768 x 3) haben bei 16:9-Fernsehern entsprechend mehr Pixel (1366 x 768 x 3), was als WXGA bezeichnet wird (das W steht für wide). Je größer das LCD-Panel ist, desto mehr fällt die Auflösung ins Gewicht: Ein 13-Zöller mit VGA-Auflösung hat genauso viele Bildpunkte wie der 20-Zöller mit VGA, hier sind die Pixel einfach größer. Folge: die Bilddarstellung des größeren Gerätes ist weniger detailliert. Grundsätzlich gilt: je höher die Auflösung ist, desto kürzer kann der Betrachtungsabstand sein. XGA- bzw. WXGA-Auflösung ist inzwischen Standard.  Stimmt die Auflösung des Bildmaterials mit der physikalischen Auflösung des LCD-Panels nicht überein, rechnet ein im Fernsehgerät integrierter Scaler die Auflösung entweder hoch oder herunter. Je stärker skaliert werden muß, um so größer ist die Gefahr, dass das Bild unscharf wird oder die Konturen an Motivkanten ausfransen. Die Hersteller versuchen diese Artefakte mit Bildverbesserungstechnologien zu verringern.
  • Modelle mit Full-HD-Auflösung können mit 1920 X 1080 Bildpunkten HDTV-Bildmaterial skalierungsfrei darstellen. Insbesondere Bildschirmdiagonalen über 37 Zoll zeigen durch die höhere Auflösung bei HDTV-Fernsehübertragungen ein deutlich schärferes und detailreicheres Bild. Für die optimale Wiedergabe von HD- DVD oder Blu-ray Disc sollte das Gerät Full HD im Vollbildmodus (1080p) darstellen können und eine Signalverarbeitung mit 24 Hz zulassen.
  • HDTV-taugliche Fernseher sind mit dem HD-ready-Logo ausgestattet (weitere Infos hierzu finden Sie im Ratgeber HDTV).
  • 100- bzw. 200 Hz-Technik sorgt bei LCD-Fernsehern für schärfere Bewegungsabläufe und und weniger Wischeffekte. Zwischen zwei Vollbildern wird entweder ein schwarzes oder berechnetes Zwischenbild eingefügt, was im menschlichen Auge einen schärferen Eindruck hinterläßt.
  • Die Bildhelligkeit wird in cd/m² angegeben und gibt den Wert des vom Bildschirm abgestrahlten Lichtes an. Zur Zeit liegen die Werte zwischen 450 und 550 cd/m².
  • Das Kontrastverhältnis ist ein Meßwert für den größten Helligkeitsunterschied zwischen Schwarz und Weiß. Je größer das Verhältnis, um so heller und schärfer ist das Bild. Ist für die Praxis nicht so relevant, da es bei Fernsehbildern hauptsächlich um die Darstellung von Schattierungen ankommt.  Einige Modelle verfügen über einen dynamischen Kontrast, welcher einen besseren Schwarzwert verspricht. Hierzu wird bei dunklen Szenen die Hintergrundbeleuchtung gedrosselt. Nachteil: Bei schnell wechselnden Bildszenen kann dies zu Pumpeffekten führen. Besser funktionieren Systeme, welche das Licht für einzelne Display-Bereiche individuell regeln.
  • Hintergrundbeleuchtung: Das Panel sollte gleichmäßig ausgeleuchtet sein, sonst können in dunklen Bildabschnitten Flecken und Helligkeitsverläufe entstehen. Zudem sollte die HIntergrundbeleuchtung regelbar sein. Je nach Modell kann dies manuell, über einen Raumlichtsensor oder über die Analyse des Bildinhalts erfolgen. Die bei einigen Modellen verwendete LED-Hintergrundbeleuchtung ist für  einzelne Bildbereiche regelbar, d.h. in schwarzen Bildbereichen wird die Beleuchtung stark zurückgefahren. Die Steuerung der Hintergrundbeleuchtung dient in erster Linie der Verbesserung des Schwarzwertes und reduziert auch den Stromverbrauch.
  • Qualität Tuner/Signalverarbeitung: LCD-Fernseher können ein sehr scharfes und brillantes Fernsehbild liefern, allerdings sind sie wenig tolerant bei schlechten Eingangssignalen, was sich mit Bildrauschen und Wellenlinien bemerkbar machen kann. Die mitgelieferten Bildfehler werden durch die Skalierung des Videosignals noch verstärkt. Einige LCD-Modelle kommen besser mit schlechten Videosignalen klar als andere und liefern trotzdem ein sauberes Fernsehbild. Testen Sie das in Frage kommende Modell im Fachgeschäft auch mit Fernsehsignal.
    LCD-Fernseher geben Schwächen im TV-Signal sehr deutlich wieder, das betrifft vor allem die analogen Empfangsarten. Digitale Empfangswege bringen dagegen die qualitativ hochwertige Bildwiedergabe eines LCD-Fernsehers besonders zur Geltung.
  • Anschlüsse:
    • 2-3 SCART-Buchsen (eine davon RGB-tauglich)
    • S-Video-Eingang
    • >Cinch-Buchsen
    • >AV-Eingang vorne für den bequemen Anschluss eines Camcorders
    • >Kopfhöreranschluss für ruhiges Fernsehen
    • VGA-Anschluss (so kann der Fernseher als PC-Monitor genutzt werden)
    • Komponenteneingang (YUV) für Progressive-Scan-Darstellung über eine analoge Schnittstelle
    • Die digitale Schnittstelle HDMI bringt gerade bei der LCD-Technik eine deutliche Qualitätsverbesserung, weil die Signalwandlungen von analog nach digital und umgekehrt vollkommen wegfallen. Hier auf die verschiedenen HDMI-Versionen achten. 2 bis 3 HDMI-Buchsen sind ideal, wenn neben einem Abspielgerät auch ein HDTV-Receiver angeschlossen werden soll.
       
  • Die Reaktionszeit ( Response Time) der Pixel gibt die Zeitspanne an, in der das Flussigkristall in den LCD-Zellen sich ausrichtet, um das Licht der Hintergrundbeleuchtung durchzulassen doer zu sperren. Die Angabe erfolgt in Millisekunden (ms). Eine kurze Reaktionszeit sorgt dafür, dass auch schnelle Bewegungen (z.B. Fußball, Formel-1-Rennen) ohne Nachzieheffekte oder sichtbares Ruckeln dargestellt werden können. Bei der aktuellen LCD-Generation liegt die Reaktionszeit um 8 ms und darunter, was für eine flüssige Bewegungsdarstellung voll ausreichend ist.
  • Defekte Pixel (Pixelfehler): Bei LCDs kann es zum Ausfall einzelner Pixel bzw. Subpixel kommen; diese können dann permanent weiß leuchten, schwarz erscheinen oder eine falsche Farbe anzeigen, was den Fernsehgenuß mehr oder weniger stark stört. Permanent helle leuchtende Pixel gehören inzwischen der Vergangenheit an, diese werden über die Elektronik einfach deaktiviert und erscheinen dann scharz. In der Regel geben die Hersteller für Pixelfehler Toleranzen an, die der Kunde akzeptieren muß. Fragen Sie vor dem Kauf unbedingt beim Händler nach, wie die Toleranzen des jeweiligen Herstellers sind. Da die fehlerhaften Pixel von Anfang an defekt sind und nicht erst im Laufe der Zeit absterben, beugen Sie unliebsamen Überraschungen vor, wenn Sie das Gerät beim Händler vor dem Kauf auf Pixelfehler prüfen.
  • Lautsprecherqualität: Bedingt durch die flache Bauweise lieferten LCD-Fernseher der 1. Generation nur eine flache, wenig voluminöse Klangqualität. Aktuelle Modelle dagegen haben inzwischen schon einen erstaunlich guten Sound. Sie sollten das in Frage kommende Gerät auf jeden Fall auf diesen Punkt hin überprüfen und auch auf die Raumklang-Qualität ( Dolby Virtual Surround) achten.
  • Ausstattung: hier können die selben Kriterien wie bei den klassischen Fernsehgeräten angesetzt werden: automatische Senderprogrammierung, Videotext, Sleep-Timer, Kindersicherung usw. (siehe auch Ratgeber Fernsehgeräte).
  • Komfort-Funktionen: 2 TV- Tuner, EPG, Videotext-Speicher, TV-Tuner für digitales Fernsehen (z.B. DVB-T, DVB-C), integriertes Radio, integrierte Kartenleser.
  • über einen drehbaren Gerätefuß läßt sich der Fernseher schnell in die optimale Position bringen.
  • Falls eine Wandmontage geplant ist, auf VESA-Kompatibilitätachten. Da diese Geräte über Bohrungen in einem genau definierten Rasterabstand verfügen, existiert eine größere Auswahl an Wandhalterungen; neben den herstellereigenen Vorrichtungen können auch die von Zubehöranbietern verwendet werden.

Allgemeine Hinweise:

  • Gerade bei der LCD-Fernsehern lohnt es sich, ein Modell mit aktueller Technik zu wählen. Die Neuerungen bzw. Qualitätsverbesserungen machen sich momentan noch deutlich bemerkbar, was z.B. die Bildqualität (Auflösung, Kontrastverhältnis, Helligkeit, Reaktionszeit) anbelangt.
  • Eine hohe Displayauflösung ist kein Garant für gute Bildqualität. Der Augenmerk sollt hier viel eher auf der Qualität des TV-Tuners und der Signalverarbeitung liegen.
  • Die Bild- und Tonqualität ist auch sehr stark vom subjektiven Empfinden abhängig, dehalb ist ein ausführliches Probesehen im Fachgeschäft mit unterschiedlichen Bildquellen (DVD, Fernsehen, Sportsendungen) ratsam. Gerade der örtliche Fachhandel zeigt viel ehrlichere Bilder als die Billigketten, die häufig nur perfektes HDTV-Material auf Ihren Geräten vorführen.

Tipps zur Wandmontage:

  • Vor einer Wandmontage sollte die Beschaffenheit bzw. Tragfähigkeit der Wand überprüft werden. Montage und Installation sollten durch einen Fachmann erfolgen.
  • Wenn LCDs an die Wand montiert werden sollte man auf optimalen Betrachtungwinkel achten, da sonst die Bildqualität schlechter wird.
  • Richtige Höhe beachten: die Bildmitte sollte sich auf Augenhöhe befinden.

Verwandte Ratgeber-Artikel: