HDTV in der Praxis Drucken

Aktuelles HDTV-Angebot

Das hochauflösende TV-Format HDTV ist in aller Munde und wurde schon seit Jahren auf der internationalen Funkaussstellung in Berlin beworben. Das Angebot an geeigneten Endgeräten ist dementsprechend groß. Aber welche Programme können zur Zeit in dieser Bildqualität überhaupt empfangen werden, um die technischen Raffinessen des heimischen Flachblidfernsehers auch wirklich nutzen zu können? Viel findet man nicht:  Der HD-Kanal Anixe HD sendet unverschlüsselt über Astra Filme und Serienklassiker und der deutsch-französische Gemeinschaftssender arte strahlt sein Programm seit Juli 2008 ebenfalls in HD aus. ARD und ZDF haben ihren HD-Regelbetrieb inzwischen aufgenommen. Der Pay-TV-Anbieter SKY (früher PREMIERE) bietet zur Zeit 11 High-Definition-Kanäle mit den Schwerpunkten Film, Sport und Dokumentationen.

Der Satellitenbetreiber SES Astra startete 2009 mit seinem HDTV-Angebot über HD+, welches neben den frei empfangbaren auch die Privatsender RTL, Sat 1, ProSieben und VOX  in HD-Qualität enthält.  Allerdings werden diese nur verschlüsselt ausgestrahlt und können nur mit einem HD+-fähigen Receiver und entsprechendem  CI-Modul empfangen werden. 

HDTV-Angebot über Kabel und Satellit
Kabel Satellit
Anbieter Kabel Deutschland Unitymedia Kabel BW  SES Astra
Verbreitungsgebiet in 13 Bundesländern verfügbar Nordrhein-Westfalen
Hessen
Baden-Württemberg flächendeckend in Deutschland 
frei empfangbares
HDTV-angebot
ARD HD, ZDF HD, Arte HD ARD HD, ZDF HD, Arte HD, Servus TV HD ARD HD, ZDF HD, ,Campus TV HD, Luxe TV HD, HD1, Anixe HD  ARD HD, ZDF HD, Arte HD, Servus TV HD,
optional über den Anbieter  zubuchbare Sender 6 Sender max. 10 Sender max. 6 Sender  
HDTV-Angebot von Sky 7 von 11 Sender können abonniert werden nur  Sports HD 6 von 11 Sender können abonniert werden  komplettes Angebot kann abonniert werden
Privatsender in HD
(Sat1, ProSieben, Vox, RTL usw)
z.Zt. nicht empfangbar z.Zt. nicht empfangbar z.Zt. nicht empfangbar  mit einem HD+-fähigen Receiver empfangbar; im ersten Jahr kostenlos, anschließend 50 Euro pro Jahr Servicepauschale
Stand: November 2010

Wie ist die Bildqualität  bei HDTV?

Bisher liegt nur ein Teil des Filmmaterials in nativer HDTV-Qualität vor, den Rest skalieren die HD-Sender von der Standard- zur HDTV- Auflösung hoch. Hierbei wird das Bild in unkomprimierter Studioqualität hochgerechnet, anschließend im MPEG4-Format komprimiert und ausgestrahlt. Da HDTV das Breitbildformat voraussetzt, wird bei Fernsehsendungen im 4:3-Format links und rechts ein schwarzer Balken hinzugefügt. Praxistests zeigen, dass auch diese aufpolierten PAL-Bilder eine deutliche Verbesserung der Bildqualität bringen. Vor allem verschwinden die Bildfehler, die bei LCD- und Plasmafernsehern häufig beim Hochrechnen des PAL-Signals auf die native Auflösung des Displays auftreten (sog. Skalierungsartefakte).

Welche Empfampfangsmöglichkeit bietet mir dir das größte HDTV-Angebot?

Die meisten HDTV-Sender werden über Satellit ausgestrahlt, zusätzlich gibt es dort auch internationale HDTV-Sender. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist bei Sat-Empfang mit Abstand am besten. Bei den Kabelanbietern bekommt man relativ wenig Programme fürs Geld.
Ein großer Nachteil bei HDTV-Empfang über Kabel ist, dass manche Betreiber nur ihre eigenen Receiver zulassen, dann ist die Geräteauswahl sehr spärlich.

Welche Geräte brauche ich, um HDTV-Signale empfangen zu können?

  • Einen HD-tauglichen Fernseher, erkennbara am HD-ready bzw. am Full HD-Logo
  • Einen HDTV-Empfänger
  • HDMI-Kabel zur Verbindung von Fernseher und Receiver 

    Da für die Ausstrahlung von HDTV ein spezielles Videokompressionsverfahren eingesetzt  wird, brauchen Sie für den Empfang einen speziellen HDTV-Empfänger. Dieser empfängt alle frei verfügbaren Programme und zwar sowohl für HDTV als auch die Programme in Standardauflösung (SDTV). Über eine CI-Schnittstelle (CI = Common Interface) können SmartCards für Pay-TV aufgenommen werden. HD-Sat-Receiver sollten HD+-fähig sein, um die Privatsender in HD empfangen zu können

    Welches Fernsehgerät ist für HDTV sinnvoll?

    Um die Vorteile des hochauflösenden Fernsehens voll auskosten zu können, sollte man ein Gerät mit LCD- oder Plasmatechnik ab einer Bildschirmdiagonale von 37 Zoll mit einer nativen HDTV-Auflösung ( Full HD) wählen. Inzwischen sind auch viele Geräte mit integriertem HDTV-Empfänger auf dem Markt, so dass man keine zusätzliche Settop-Box benötigt. Ohne Smartcard kann man mit diesen allerdings nur - je nach Empfangsart und Anbieter - drei bis sechs Programme empfangen.

    Der Overscanbereich des Fernsehers sollte abstellbar sein, damit keine schwarzen Streifen sichtbar sind, so kann auch einen 1:1-Darstellung ohne Skalierung stattfinden. Bei vielen Fu--HD-Modellen wird der Overscan automatisch abgeschaltet. Der Overscan sorgte ursprünglich bei Röhrenfernsehern dafür, dass in den unscharfen Randbereichen keine Bildinformation übertragen wurde. Bei Flachbildfernsehern ist Overscan in der Regel überflüssig, ja sogar störend, da er ein Bilddarstellung ohne Skalierung verhindert.

    Achten Sie beim Kauf eines Fernsehers darauf, dass er mit einem der offiziellen Label der EICTA gekennzeichnet ist, damit auch die entsprechende Mindestkompatibilität zu anderen Geräten gewährleistet ist (siehe hierzu die Tabelle "Offizielle Logos der EICTA" im Ratgeberartikel "HDTV - Hochauflösendes Fernsehen"). Andere "Full HD"-Logos sind keine offiziellen Kennzeichnungen und können von den Herstellern beliebig verwendet werden. Diese haben zwar eine native HTDV-Auflösung von 1920 x 1080 Bildpunkten, aber zeigen häufig Probleme in Verbindung mit Blu-ray-Playern, da sie deren Videosignale nicht mit der nötigen Frequenz von 24 Hz wiedergeben können; dies kann bei schnellen Schwenks zum sogenannten 24p-Ruckeln führen. Für die Erteilung des Logos "HD-ready 1080p" ist die Overscan-Abschaltbarkeit Voraussetzung.

    Herkömmliche Röhrenfernseher sind für HDTV nicht geeignet, weil sie einerseits nicht über eine entsprechend hohe Auflösung verfügen und andererseits nicht mit den richtigen Anschlüssen ( HDMI) ausgestattet sind.

    Welche Schnittstellen sind für hochauflösendes Fernsehen relevant?

    Digitale Schnittstellen wie HDMI oder DVI sorgen für einen verlustfreien Transport der digitalen Video-Daten vom Receiver zum Fernsehgerät und bringen optimale Bildergebnisse für HDTV. Der integrierte Kopierschutz HDCP verhindert die Erstellung von digitalen Kopien. Da die Entschlüsselung erst im Videoausgabegerät stattfindet, muß dieses über eine digitale Schnittstelle mit integriertem Kopierschutz (HDMI oder DVI mit HDCP) verfügen. Ältere Videoausgabegeräte, deren DVI-Schnittstelle über kein HDCP verfügt, werden entsprechend kodierte Filme nicht darstellen können, der Bildschirm bleibt schwarz. Prinzipiell können HDTV-Bildsignale auch über den analogen Komponentenausgang ausgegeben werden, da dieser aber über keinen Kopierschutz verfügt, werden Übertragungen mit Kopierschutz entweder gar nicht oder nur in SD-Qualität dargestellt werden können.

    Empfangsprobleme durch Kopierschutz

    In der Vergangenheit gab es Probleme, wenn Sendungen mit Kopierschutz ausgestrahlt wurden: Durch Umschalten auf den Kanal kann es zu Geräteabstürzen kommen, manchmal tritt starkes Bildrauschen auf und bei vielen Nutzern bleibt der Bildschirm einfach schwarz, obwohl sie ein HDTV-taugliches Display am Receiver angeschlossen haben. Ursache hierfür ist eine unzureichende Kommunikation zwischen HDTV-Empfänger und Ausgabegerät. Gerätehersteller versuchen diese Probleme durch Softwareupdates in Griff zu bekommen.

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