UMTS Drucken

Aktuelle Mobilfunksysteme ( GSM) stoßen inzwischen an ihre technischen Grenzen, weil sie ursprünglich nur auf reines Telefonieren ausgelegt waren. Der zunehmende Einsatz von Multimedia-Diensten mit deutlich größeren Datenmengen - z.B. der Versand von MMS - verlangt nach einem leistungsfähigeren System: UMTS ist der neue, weltweite Standard für die Mobilkommunikation der 3. Generation. Große Datenmengen können mit UMTS in Sekundenschnelle übertragen werden. Damit wird der Transfer von Bildern, Grafiken, Audio- und Videosequenzen ohne lange Ladezeiten möglich.

Diese hohe Leistungsfähigkeit schafft die Grundlage für neuartige Multimedia-Anwendungen. Aber auch bei bestehenden Anwendungen bietet UMTS Vorteile: bessere Verbindungsqualität, schnellerer Seitenaufbau beim Surfen im Handy-Portal, kurze Downloadzeiten bei Klingeltönen, Logos etc.

Der in Europa entwickelte UMTS-Standard zeichnet sich durch folgende Eigenschaften aus:

  • Einsatz der neuen Übertragungstechnologie WCDMA. Durch Übertragung der Information in Form von Datenpaketen sind sehr viel höhere Datentransferraten möglich als in den GSM-Netzen, welche das TDMA-Verfahren anwenden. WCDMA ermöglicht es, dass der Benutzer ständig online ist und somit schnell auf Informationen zugreifen kann.
  • Hohe Übertragungskapazität: Datentransferraten von bis zu 2 MBit/s sind theoretisch möglich; zu Beginn ist die Übertragung auf 384 KBit/s beschränkt (bei GSM-Netzen sind max. 9,6 KBit/s möglich) beim Download. Das entspricht etwa einer 6-fachen ISDN-Geschwindigkeit. Beim Upload, also dem Hochladen von Daten, wird eine Übertragungsrate von bis zu 128 Kilobit pro Sekunde erreicht, das ist doppelte ISDN-Geschwindigkeit. HSDPA - eine Erweiterung von UMTS - erhöht den Downstream auf 3,6 MBit/s.
  • Unterstützung von verschiedenen Transportprotokollen, wie z.B. WAP. Dies erschließt neue Kommunikationsmöglichkeiten: z.B. Bildtelefonie, Videokonferenzen, Video- und Bildübertragung per Handy, schnelles Surfen im Internet.

Welche Neuerungen und Vorteile bringt UMTS?

  • Schneller Internetzugang mit hoher Performance (allerdings nicht so hoch wie bei WLAN)
  • Videotelefonate: Dabei wird dem Gesprächspartner das Bild mit der im Handy integrierten Digitalkamera übertragen und man sieht umgekehrt auch denjenigen, mit dem man telefoniert. Leider unterstützen nicht alle aktuellen UMTS-Telefone dieses Feature (so z.B. Nokia). In Deutschland können die Telefonate mit Begleitbild derzeit bei Vodafone und O2 geführt werden.
  • TV via Handy: TV und Radioübertragungen können live übertragen werden.
  • Schnelle Downloads z.B. für Musik-Dateien, Kino-Trailer usw.
  • Hohe Sicherheit durch End-to-End-Verschlüsselung der übertragenen Daten und Authentifizierung der Teilnehmer über die SIM-Karte.

Verfügbarkeit:

Die Technik ist momentan in allen größeren Städten und Ballungsräumen verfügbar, so ist aktuell eine Flächenversorgung Versorgung von 50% gewährleistet. In ländlichen Gebieten nimmt die Verbreitung ebenfalls zu. Über folgendes Portal kann die konkrete Verfügbarkeit überprüft werden: HDSPA-UMTS-Verfügbarkeit

UMTS-fähige Endgeräte

Um die neuen Multimedia-Dienste nutzen zu können, braucht man UMTS-fähige Mobiltelefone. Die Geräte sind multimode-fähig, das heißt, sie können auch die Dienste der herkömmlichen GSM-Netze nutzen, so ist ein flächendeckender Empfang gewährleistet.

Die Mobilfunktanbieter offerieren PC-Steckkarten für Notebooks, die einen mobilen drahtlosen Internetzugang ermöglichen. Diese lassen sich recht einfach installieren. Neben UMTS werden diese auch noch mit weiteren Diensten wie HSDPA oder WLAN angeboten.

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