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Was ist BlackBerry?

E 61: Smartphone
mit BlackBerry-Funktion
von Nokia

BlackBerry bezeichnet ein Technologiepaket von mobilen Endgeräten (Handhelds) in Verbindung mit Kommunikationssoftware, die es ermöglicht, jederzeit und überall E-Mails über das Mobilfunknetz zu empfangen und zu versenden, ohne dass eine direkte Verbindung zum Mail-Account aufgebaut werden muß. Das besondere an BlackBerry ist der Push-Dienst, mit dem ankommende E-Mails direkt nach Eintreffen auf dem Mailserver ohne weiteres Zutun an den Benutzer weiterleitet werden und sich auf dem Endgerät per Signalton oder Vibrationsalarm (ähnlich wie bei SMS) bemerkbar machen. Bisher wurden E-Mails immer nach dem Pull-Prinzip zugestellt, das heißt der Nutzer bzw. das Mailprogramm des Nutzers mußte den Mailserver in bestimmten Zeitabständen kontaktieren und eventuell vorhandene Nachrichten per Befehl abholen.

Die kanadische Firma Research In Motion (RIM) hat den Push-Dienst entwickelt und ihn mit den entsprechenden Endgeräten (BlackBerrys) 1999 auf den Markt gebracht. Die an Taschenrechner erinnernde Geräte verfügen über eine QWERTZ-Tastatur, die von ihrer Anordnung auf die Bedienung mit zwei Daumen ausgelegt ist; so lassen sich mühelos auch längere Mails verfassen. Das große Display ist gut für PDA-Anwendungen und zum Lesen umfangreicherer Texte geeignet. Mit integriertem Telefon, Internetbrowser, SMS-Funktion und den Organizer-Anwendungen wickelt man den gesamten Daten- und Informationsaustausch auf einem einzigen Gerät ab. Neben E-Mails können Kontaktdaten, Termine und Aufgabenlisten über das Mobilfunknetz zwischen Blackberry-Endgerät und Server synchronisiert werden.

Auch Dateianhänge in den gängigen Formaten wie MS Word, Excel, Powerpoint, HTML und PDF können geöffnet werden. Allerdings werden diese nicht automatisch mit der Mail mitgeschickt, sondern können per Knopfdruck vom Benutzer abgerufen werden. Der BlackBerry-Server konvertiert sie dann vor dem Weiterleiten in das proprietäre Universal-Content-Stream-Format (UCS), um das zu übertragende Datenvolumen in Grenzen zu halten.

Inzwischen haben die großen Handyhersteller das Erfolgspotential dieser Technik erkannt und Lizenzverträge mit RIM abgeschlossen, um die Blackberry-Funktionen in ihre Modelle integrieren zu können. Die ersten BlackBerry-Handys sind bereits auf dem Markt. Das SK65 von Siemens zum Beispiel besticht durch sein stylisches Aussehen. Seine QWERTZ-Tastatur ist drehbar an der Gehäuserückseite angebracht und ermöglicht so bei geringen Abmessungen einen guten Schreibkomfort.

Funktionsweise:

Der Push-Dienst wird durch einen BlackBerry Enterprise Server (BES) bereitgestellt, der entweder mit dem firmeneigenen Mail-Server verbunden ist oder für Privatkunden, die keinen eigenen Mailserver haben, beim entsprechenden Mobilfunkbetreiber betrieben wird. Für den Einsatz in Firmennetzwerken bietet BlackBerry Schnittstellen zu Groupware-Systemen Microsoft Exchange und Lotus Domino an.

Der BlackBerry Enterprise Server überwacht die Mailbox des Benutzers auf eingehende Mails und leitet sie an das Network Operation Center (NOC) von RIM weiter. Dort werden die Mails verschlüsselt und an den Mobilfunkprovider geschickt, der diese dann über GPRS an das Endgerät überträgt. Auf dem gleichen Wege funktioniert die Übertragung von Kalendereinträgen, Adressen und Notizen. Das Endgerät entschlüsselt die eintreffenden Daten und stellt diese anschließend auf dem Display dar. Als Verschlüsselungsverfahren wird 3DES eingesetzt, was als ausreichend sicher gilt. Werden Einträge auf dem BlackBerry erfasst oder E-Mails geschrieben, erfolgt die Datenübertragung in umgekehrte Richtung auf das Groupware-System und wird von dort an den Empfänger versandt.

GPRS steht für General Packet Radio Service und kommt als eine paketorientierte Technologie in der mobilen Datenübertragung zum Einsatz, welche durch Kanalbündelung höhere Übertragungsraten ermöglicht. Die Daten werden beim Sender in einzelne Pakete zerlegt, als solche übertragen und beim Empfänger wieder zusammengesetzt. Die paketorientierte Übermittlung ermöglicht eine Abrechnung nach Übertragungsvolumen. GPRS bietet eine Always-On-Funktionalität, die es dem mobilen Endgerät erlaubt, ständig mit dem Netzwerk in Verbindung zu sein. Netzwerkkapazität wird allerdings nur dann beansprucht, wenn auch wirklich Daten übertragen werden.

Nutzen und Verfügbarkeit

Blackberry ist die ideale Kommunikationslösung für alle, die häufig mobil per E-Mail kommunizieren und sofort auf neue Nachrichten reagieren möchten. Firmen sind wohl die Hauptzielgruppe. Die Umsetzung erfolgt mit einem BlackBerry Enterprise Server, welcher Daten und E-Mails mit dem firmeneigenen Mail-Server synchronisiert.

Aber auch für Privatkunden wird der Push-Dienst von den Mobilfunkanbietern T-Mobile, Vodafone und O2 bereitgestellt. Der Kunde bekommt eine eigene Mail-Adresse, die Push-Dienst-tauglich ist. Alle Mails, die in dieser Mailbox eintreffen, werden direkt an den Kunden weitergeleitet. Vorhandene POP3-Accounts, die über eine Weiterleitungsfunktion verfügen, können auf die spezielle Blackberry-Adresse weitergeleitet und dann auch per Push-Dienst versandt werden. Ein Spam- und Virenschutz gehören in der Regel mit zum Servicepaket.

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