Lautsprecher für HiFi und Heimkino Drucken
Argentum 03: Dreiwegelautspecher von Quadral

Lautsprecher wandeln die vom Verstärker eintreffenden elektrischen Signale in Schallwellen um; eine schwingende Membran im Lautsprecher erzeugt dabei Schallwellen, welche über die Luft an das Ohr übertragen und vom Menschen als Musik oder Sprache wahrgenommen werden. Lautsprecher sind das letzte Glied einer Stereo- oder Heimkinoanlage und zugleich auch der neuralgische Punkt eines Systems, dem man bei der Anschaffung besondere Aufmerksamkeit schenken sollte, um das Optimale aus der HiFi- oder Surround-Anlage herauszuholen.

Vom Schall zur Musik

Schall allgemein beschreibt mechanische Schwingungen, die sich über ein elastisches Medium (z.B. Wasser oder Luft) ausbreiten. Schwingt ein Körper mit einer vom menschlichen Ohr wahrnehmbaren Frequenz zwischen 20 Hz bis 20 kHz, entstehen dadurch Luftdruckänderungen, die sich wellenförmig über die Luft im Raum ausbreiten, auf die Hörmuschel des Ohrs treffen und über den trichterförmigen Gehörgang verstärkt werden, bis sie schließlich das Trommelfell erreichen. Über verschiedene mechanische und chemische Vorgänge im Mittel- und Innenohr werden die mechanischen Wellen in Nervenimpulse umgewandelt, die über den Hörnerv zum Gehirn weitergeleitet werden. Erst dort wird die Hörempfindung in Sprache, Musik oder Geräusch unterschieden.

Aufbau eines Lautsprechers

Der Grundbaustein eines Lautsprechers ist das Chassis, welches aus Lautsprecherkorb, Schwingspule, Magnet, Membran und Sicke besteht. Die Membran sitzt auf der Schwingspule, welche in einem ringförmigen Dauermagneten steckt und über eine Zentrierspinne genau in der Mitte des Magneten gehalten wird. Die Membran ist über einen Gummiring, auch Sicke genannt, mit dem Lautsprecherkorb verbunden.

Der Dauermagnet erzeugt ein permanentes Magnetfeld. Fließt nun durch die Schwingspule Strom, wird sie zum Elektromagneten, der sich mit änderndem Stromfluß vom Magneten abstößt (gleiche Pole) oder angezogen wird (ungleiche Pole). Durch diese wechselnde Anziehung und Abstoßung bewegt sich die mit der Schwingspule verbundene Membran wie ein Kolben hin und her, angrenzende Luft verdichtet und entspannt sich, so dass Schallwellen entstehen.

Das reine Lautsprecherchassis kann tiefe Töne nicht ausreichend wiedergeben, hierfür benötigt es eine Schallwand, das Lautsprechergehäuse. Das Lautsprechergehäuse sollte ausreichend gedämmt sein und über möglichst wenig Eigenresonanz verfügen, um die Nachschwingungen der Mebrane zu kompensieren und für eine möglichst klare Tonwiedergabe zu sorgen.

Da kein Lautsprecher den gesamten hörbaren Frequenzbereich mit gleicher Lautstärke und gleicher Verstärkerleistung wiedergeben kann, gibt es für einzelne Frequenzbereiche unterschiedliche Lautspechertypen. Für die Wiedergabe von tiefen Tönen wird ein Chassis mit großer Membranfläche verwendet, die viel Luft verdrängen und so tiefe Töne in ausreichender Lautstärke erzeugen kannkann; Diesen Lautsprechertyp bezeichnet man als Tieftöner. Für hohe und mittlere Töne werden Konstruktionen mit leichten und kleinen Membranen verwendet, welche die hohen Frequenzen sehr gut wiedergeben können. Bei den meisten Boxen handelt es sich um Mehrwegelautsprecher, die verschiedene Chassis in einem Gehäuse vereinigt haben, am geläufigsten sind Zweiwege- oder Dreiwegeboxen.

Vor dem Lautsprecherkauf sollten Sie sich ein paar grundsätzliche Gedanken machen:

  • Für welchen Zweck sollen die Lautsprecher hauptsächlich eingesetzt werden? Stereo-Wiedergabe, Heimkino oder mehrkanalige Musikwiedergabe von SACD oder DVD-Audio. Für Stereo und mehrkanalige Musikwiedergabe sollten Sie HiFi-Boxen wählen. Die für das Heimkino stark propagierten Sub/Satelliten-System eignen sich dafür nur bedingt.
  • Wie groß ist der Hörraum, welche räumlichen Besonderheiten (Dächschrägen, Erker) liegen vor?
  • Leistungsdaten des Verstärkers oder Receivers beachten, an welchen die Boxen angeschlossen werden sollen.

Produktmerkmale:

  • Bauform: Die meisten Lautsprecher werden als Stand- oder Kompaktboxen angeboten. Standboxen eignen sich eher für große Räume über 25 qm, Kompaktboxen für kleine Räume. Das Problem von Kompaktboxen kann eine unzureichende Basswiedergabe sein. Standboxen sind aufgrund ihrer Bauhöhe optimal für die richtige Hörposition konzipiert, der Hochttöner ist in Ohrhöhe (bei Sitzposition).
  • Gehäusesystem: Bassreflexsystem oder geschlossene Boxen. Boxen mit Bassreflexsystem haben eine kleine Öffnung im Gehäuse, durch die der Schall im Gehäuseinneren kontrolliert nach außen entweichen kann. Bei präziser Ausführung unterstützt das den Bassbereich und verringert den Membranhub, was Verzerrungen verhindert.
  • Wirkungsgrad: beschreibt das Verhältnis von zugeführter elektrischer Leistung zur abgestrahlten akustischen Leistung und wird in Dezibel (dB) angegeben.
  • Klangqualität: wie werden die Bässe wiedergegeben, wie steht es mit Räumlichkeit, Dynamik, Impulsverhalten?
  • Schalldruckpegel: von Lautsprechern erzeugter Lautstärkepegel.
  • Lautsprechersystem: die gängigsten Systeme sind Zwei- und Dreiwegelautsprecher. Im Gehäuse sind zwei bzw. drei Lautspecherchassis für die verschiedenen Frequenzspektren (Hoch-, Mittel- und Tieftonbereich) verbaut.
  • Gehäusequalität: günstigere Boxensets haben häufig Kunststoffgehäuse, die nicht so gute Eigenschaften haben wie Holz, Span- oder MDF-Platten.
  • aktiv oder passiv: Die meisten Lautsprecher sind passiv, d.h. sie erhalten die Signale vom Verstärker. Aktive Lautsprecher haben dagegen eine eigene Verstärkerendstufe integriert. Für Heimkinoanlagen kommen in der Regel aktive Subwoofer zum Einsatz. Aktive Boxen benötigen eine eigene Stromversorgung.
  • Sub/Sat-Systeme: werden speziell in Verbindung mit Surround-Receivern fürs Heimkino angeboten. Sie bestehen aus mehreren kleinen Satellitenlautsprechern, die front- und rückseitig im Raum verteilt werden und aus einem, meist aktiven Subwoofer, der für beeindruckende Basswiedergabe sorgt.
  • Subwoofer: Subwooferboxen werden als Direktstrahler oder mit Downfireprinzip angeboten. Beim Downfire-Prinzip wird der entstehende Schalldruck über das Gehäuse an den Boden abgegeben. Ziel ist es, dem Zuschauer einen realistischen Eindruck für die Bassfrequenzen zu liefern.

Tipps für den Einkauf:

  • Lautsprecher unbedingt probehören; die Auswahl sollte nicht von technischen Kenndaten abhängig gemacht werden, sondern vom subjektiven Eindruck, ob einem der Klang gefällt.
  • Eine gut bekannte CD mitnehmen; ideal sind CDs aus dem klassischen Bereich, da diese ein breiteres Frequenzspektrum beanspruchen als Pop-Musik. Wichtig ist auch die Wiedergabe von Sprache.
  • Wenn es möglich ist, sollten Sie die Lautsprecher zu Hause mit Ihrem Equipment testen, bzw. ein Rückgaberecht vereinbaren. Fachhändler, die auf HiFi und Heimkino spezialsiert sind, bieten diesen Service in der Regel an.

Surround-Sound oder Stereo-Wiedergabe fürs Heimkino?

Für ein beeindruckendes Heimkinoerlebnis ist eine Surround-Anlage mit entsprechendem Verstärker ideal. Allerdings sollte man auch über die entprechend großen und vom Grundriss geeigneten Räumlichkeiten verfügen und auch dazu bereit sein, viel Zeit in Positionierung und Boxen-Setup zu stecken. Es lohnt sich vor allem für die Personen, die viel Action-Filme mit tollen Sound-Effekten auf DVD anschauen; zudem ist der Großteil der angebotenen Filme auf DVD von der Tonabmischung sehr frontlastig, so dass kein echter Surround-Effekt aufkommen will. Die fürs Heimkino vorzugsweise angebotenen Sub/Sat-Systeme eignen sich zudem nur für Filmwiedergabe; für Stereo- und mehrkanalige Musikkonserven sind sie wenig geeignet.

Wer eine aufwändige Installation scheut bzw. nicht über die entsprechenden Räumlichkeiten verfügt, kann auch mit einem hochwertigen Stereo-System gute Tonerlebnisse erreichen. Ein zusätzlicher Subwoofer kann eine weitere Verbesserung bringen. Und für die herkömmliche Musikwiedergabe in Stereo ist man auch bestens gerüstet.