Die HDMI-Schnittstelle Drucken
LDE-HD 32 S: LCD-TV von Humax mit HDMI-Schnittstelle

HDMI (High Definition Multimedia Interface) ist der neue Standard für die digitale Übertragung von hochauflösenden Audio- und Videodaten, der von den Geräteherstellern Panasonic, Technics, Hitachi, Philips, Sony, Thomson und Toshiba gemeinsam definiert wurde. Er verspricht bestmöglichen digitalen Fernsehgenuß und soll den lästigen Kabelsalat beseitigen. Zudem ist er eng mit dem Empfang von hochauflösendem Filmmaterial ( HDTV) verbunden.

Seit seiner Markteinführung im 2003 hat er sich auf dem Markt etabliert und ist sogar in Geräten der Einsteigerklasse vorhanden. Hochwertige Flachbildfernseher verfügen über zwei bis drei HDMI-Eingänge, um neben dem HDTV-Receiver auch DVD-Player und Recorder über die digitale Schnittstelle anschließen zu können.

HDMI baut auf der digitalen Schnittstelle DVI (Digital Visual Interface) auf, welche digitale Übertagung von Bilddaten ermöglicht. Viele Graphikkarten in PCs und Videoprojektoren sind mit einem DVI-Ein- bzw. -Ausgang ausgestattet. Das Kopierschutzsystem HDCP verhindert die Erstellung von verlustfreien digitalen Kopien. Die Verschlüsselung erfolgt hierbei im Abspielgerät (z.B. DVD-Player) und die Entschlüsselung im Wiedergabegerät (z.B. Plasma-TV).

Eigenschaften von HDMI:

  • Breite Unterstützung von den Geräteherstellern und der Filmindustrie. 
  • Bild- und Tondaten werden über ein einziges Kabel übertragen → weniger Kabelsalat.
  • HDMI arbeitet ohne Datenkompression und weist daher keinen systembedingten Qualitätsverlust auf.
  • Keine Analog- Digital- oder Digital-Analog-Wandlung erforderlich (bis auf die Lautsprecherendstufe), damit entfallen alle dadurch verursachten Qualitätsverluste.
  • HDMI überträgt mit einer hohen Bandbreite (Audiodaten bis zu Frequenzen von 192 kHz mit Wortbreiten von bis zu 24 bit auf bis zu 8 Kanälen). Die Bandbreite für Videodaten liegt bei bis zu 165 MHz. Damit lassen sich alle heute gängigen Bild- und Tonformate einschließlich HDTV ohne Qualitätsverlust darstellen.
  • Durch die extrem hohe Übertragungs-Bandbreite von insgesamt bis zu 5 GB / Sekunde gibt es auch bei komplexen Bildinhalten und extrem schellen Bewegungsabläufen keine übertragungsbedingten Artefakte.
  • Abwärtskompatibel zu DVI: DVI-Signale können mittels Adapterkabel über die HDMI-Schnittstelle übertragen werden. HDMI nutzt ebenso wie DVI das Kopierschutzverfahren HDCP.
  • Unterstützung von integrierten Fernbedienungen; es unterstützt die Protokolle CEC (Consumer Electronics Control) und AV-Link. Damit ist es möglich, alle an die HDMI-Schnittstelle angeschlossenen Geräte mit einer Fernbedienung über eine Funkstrecke zu steuern.
  • HDMI eignet sich auch für längere Übertragungsstecken (bis zu 20 m).
  • Unterstützt die hochauflösenden Audioformate SACD und DVD-Audio.
  • Erlaubt bidirektionalen Datentransfer.


Neue Bezeichungen der HDMI-Kabel seit 2010:

Nach Überarbeitung der Lizenzbedingungen für HDMI wurden 2010 die alten Versionsbezeichnungen (siehe unten) abgeschafft und neue Spezifikationen eingeführt:

Standard HDMI Cable (max. Auflösung 1080i/720p)
Standard HDMI Cable With Ethernet (max. Auflösung 1080i/720p)
Standard Automotive HDMI Cable (sind für die besonderen Bedingungen in Autos konzipiert worden)
Highspeed HDMI Cable (max. Auflösung 1080p und höher)
Highspeed HDMI Cable with Ethernet (max. Auflösung 1080p und höher)

HDMI-Kabel mit Ethernet verfügen über eine bessere Schirmung, die sowohl für die Kategorie "Highspeed" wie auch für "Standard" eine Datenrate von 100 Mbit/s oder höher im Vollduplex-Betrieb ermöglicht.

HDMI-Versionen (veraltet)

Spezifikation verabschiedet seit Eigenschaften bzw. neu hinzugekommene Merkmale
HDMI 1.0 Dezember 2002
  • max. Bandbreite: 4,95 GBit/s, 165 MHz
  • max. Auflösung 1080p/60 Hz
  • Tonformate: 8PCM, Dolby Digital, DTS, MPEG
  • Farbraum: 24 Bit RGB/36 Bit YUV
  • Steckertyp A
  • HDMI 1.1 Mai 2004
  • max. Bandbreite 10 GBit/s 165 MHz über Steckertyp B
  • Tonformat: DVD-Audio
  • Steckertyp B
  • HDMI 1.2 August 2005 Tonformat SACD
    HDMI 1.2a Dezember 2005 CEC-Unterstützung
    HDMI 1.3 Juni 2006
  • max. Bandbreite 10,2 GBit/s, 340 MHz
  • max. Auflösung 1440p/120/Hz
  • Tonformate Dolby digital plus, TrueHD und dts-HD
  • Erweiterter Farbraum
  • Steckertyp C, Mini-HDMI (für den Anschluss von Camcordern und Digicams vorgesehen)
  • LipSync
  • HDMI 1.3a
    bis 1.3c
    Frühjahr 2007 keine wesentlich neuen Funktionen, sondern hauptsächlich Beseitigung vorhandener Fehler der Version 1.3
    HDMI 1.4 Juni 2009
  • 3D-Fernsehen,
  • Ethernet-Kanal für Netzwerkverbindungen,
  • Audio-Rückkanal für Bildschirme mit Digitaltuner
  • Stecker-Typ D, Mikro-HDMI
  • Was kann HDMI nicht?

    Eine Aufnahmefunktion für HDTV-Material über den HDMI-Eingang ist nicht vorgesehen. Einige DVD-Recorder sind zwar mit einer HDMI-Schnittstelle ausgestattet, dabei handelt es sich allerdings nur um einen HDMI-Ausgang, der nur der Wiedergabe dient.

    Probleme mit der HDMI-Schnittstelle

    • Der verwendete Kopierschutz HDCP führt bisweilen zu Problemen, wenn die Kommunikation (der Handshake) zwischen Abspiel- und Wiedergabegerät nicht reibungslos funktioniert. Viele Hersteller stellen bei bereits bekannten HDMI-Problemen Software-Updates für die entsprechenden Geräte zur Verfügung.
    • Bei längeren Kabellängen (ab etwa 3 Meter) kann es entgegen der ursprünglichen Produktspezifikation zu Qualitätsverlusten kommen.
    • Die Steckerverbindung ist nicht mit Schrauben ausgestattet, was vor allem bei größeren Kabellängen oder bei stärker gebogenem Kabeln dazu führt, dass sich der Stecker in der Buchse lockert.

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