Blu-ray Disc, die Scheibe für Heimkino in HD-Qualität Drucken
offizielles Logo

Das hochauflösende Fernsehen hält Einzug in die deutschen Wohnzimmer, geeignete Fernseher sind bereits in großer Auswahl vorhanden, HDTV kann mit HDTV-Receiver und einem Pay-TV-Abonnement über Satellit oder Kabel empfangen werden. Wer allerdings hochauflösendes Filmmaterial aus der Konserve anschauen will, kann nicht auf DVDs zurückgreifen, weil deren Speicherkapazität dafür nicht ausreicht.

Diese Lücke sollen neue Disc-Formate schliessen, welche genügend Platz für hochauflösendes Filmmaterial bieten. Die DVD-Nachfolger werden mit einem blauen Laserstrahl beschrieben, dessen kürzere Wellenlänge eine engere Schreibweise und damit einer höhere Datendichte ermöglicht. Äußerlich unterscheiden sie sich nicht von der DVD, sie haben ebenfalls einen Durchmesser von 12 cm und eine Scheibendicke von 1,2mm.

Formatkrieg zwischen HD-DVD und Blu-ray Disc

Da sich die Industrie zunächst auf kein einheitliches Format einigen konnte, gingen Ende 2006 mit Blu-ray Disc (abgekürzt: BD) und HD-DVD gleich zwei Standards an den Start, die untereinander nicht kompatibel sind. Blu-ray Disc wird von namhaften Geräteherstellern wie Philips, Panasonic, Pioneer und Sony unterstützt; Toshiba, IBM, Intel, Microsoft, NEC setzten dagegen auf HD DVD. Zunächst war das Rennen zwischen den Konkurrenten offen, als aber mehrere große Filmstudios ankündigten, ihre Filme exklusiv auf Blu-ray Disc zu veröffentlichen, geriet HD DVD immer mehr ins Abseits. Das endgültige Aus kam, als Toshiba im Februar 2008 hat den Produktionsstopp für HD-DVD-Player bekannt gab.

Seitdem die Entscheidung zugunsten von Blu-ray gefallen ist, wird dem Kunden die Kaufentscheidung erleichtert, da er nicht mehr Angst haben muss, auf eine aussterbende Technik zu setzen.

Merkmale von Blu-ray-Disc:

  • Disc wird mit blau-violettem Laser gebrannt (Wellenlänge 405 nm) und gelesen.
  • Fünfmal höhere Speicherkapazität als bei DVDs: einschichtig 25 GB, zweischichtig 50 GB. Durch weitere Datenschichten kann die Speicherkapazität auf bis zu 200 GB erhöht werden.
  • Varianten: BD-ROM vorbespielte Disc für Videofilme etc., BD-R als einmal beschreibbares Medium und BD-RE als wiederbeschreibbares Medium.
  • Blu-ray nutzt eine Datenschicht an der Oberfläche der Scheibe. Deshalb kann der Laser exakter fokussiert werden (Folge: höhere Datendichte, aber auch höhere Kratzempfindlichkeit).
  • Hohe Schärfe und Brillanz der Bilder.
  • ohne Skalierung: Filmmaterial wird in voller HD- Auflösung über HDMI an das Ausgabegerät weitergegeben, so braucht dieses weder skalieren noch eine Progressive-Wandlung vornehmen.
  • Mehr Interaktivität durch BD-J, ein auf Java basierendes System. So kann z.B. das Menü bei laufendem Film aufgerufen werden. BD-J kommt auch in der Playstation 3 für interaktive Spiele zum Einsatz.
  • In der Regel abwärtskompatibel zu DVD und CD.
  • Verwendete Videoformate: MPEG-2, MPEG-4 AVC, VC-1
  • Verwendete Tonformate: neben den bekannten Tonformaten Dolby Digital, DD EX, DTS und DTS ES werden auch die speziell für hochauflösendes Filmmaterial entwickelten Tonformate zum Einsatz kommen. Vorteile: etwas feinerer Klang und bis zu sieben Tonkanäle plus Bass.
    1. Dolby Digital Plus: Mehrkanal- Surround-Sound mit separaten Kanälen (bis zu 7.1). Wurde speziell für den Einsatz bei HDTV entwickelt; unterstützt Datenraten bis zu 6 Mbit/s und optimiert damit die Klangqualität und liefert realistischeren Klang; abwärtskompatibel zu Dolby Digital; Übertragung derzeit nur über HDMI vorgesehen.
    2. Dolby True HD: Toninformationen werden ohne Datenreduktion gespeichert, zur Zeit nur für Zweikanal vorgesehen.
    3. DTS-HD und DTS-HD Master
  • Verwendeter Kopierschutz:
    1. AACS (Advances Access Content System). AACS bietet verschiedene Möglichkeiten, um Kopien zu verhindern:
      • die analogen Ausgänge des Abspielgerätes können abgeschaltet werden,
      • die Ausgabe über analoge Ausgänge erfolgt nur in Standardauflösung (SD),
      • Rechtemanagement: Kopien in HD-, SD-Qualität oder in noch geringerer Auflösung können erlaubt werden.
    2. BD+: dynamisches Verschlüsselungssystem, das das Kopieren der Disc nahezu unmöglich macht
    3. BD-ROM-Mark: Wasserzeichen, das die massenhafte Duplizierung von Raubkopien verhindert.
  • Regionalcode: Blu-ray Disc setzt Regionalcode ein, die Welt wird dabei nur noch in 3 Teile eingeteilt und Europa gehört zusammen mit Afrika zum Regionalcode 2.

Blu-ray Profile

Die für Blu-ray Disc zuständige Blu-ray Disc Association (BDA)legt in den Blu-ray-Profilen fest, welche Funktionen und Standards von neu auf den Markt kommenen Playern unterstützt werden müssen.

Profil Funktionen
1.0 BD-Video: Standard zur Markteinführung, ist inzwischen veraltet. Beinhaltet lediglich die Grundfunktionen: Abspielbarkeit von Blu-ray Discs und die Unterstützung von auf BD-J basierender Disc-Menüs.
1.1 Bonus-View: mindestens 256 MB Speicherkapazität für die Wiedergabe von zusätzlichen Inhalten; Bild-in-Bild-Darstellung möglich, um z.B. Regiekommentare in einem kleinen Fenster nebenher zu sehen. Dahinter steckt die Fähigkeit, zwei Videoströme gleichzeitig verarbeiten zu können, einen in High Definition für den eigentlichen Film und einen in Standardauflösung z.b. für den Videokommentar.
2.0 BD-Live, Geräte verfügen über eine Ethernetschnittstelle zum direkten Download von Bonusmaterial und über mindestens 1GB Speicherkapazität. Die Anwendung des 2.0-Profils ist bisher noch optional.

Welche Geräte benötige ich für Blu-ray Disc?

  • Einen HD-Ready-Fernseher mit Plasma- oder LCD-Technik, der über eine volle native HD-Auflösung (1920 x 1080 Pixel) und eine Bildschirmdiagonale von mindestens einem Meter (ab 40 Zoll) verfügt, bzw. einen Videoprojektor mit entsprechender Auflösung.
  • Einen Blu-ray-Disc-Spieler mit dem aktuellsten Blu-ray-Profil.
  • Eine Alternative zum Standalone-Player ist eine Spielekonsole der neuesten Generation; die Playstation 3 von Sony ist mit einem Blu-ray-Laufwerk ausgestattet und zur Zeit in Deutschland das Wiedergabegerät für Blu-ray-Discs, welches am weitesten verbreitet ist.
  • entsprechende Abspielmedien.

Verwandte Ratgeberartikel:

Weiterführende Links: