DVD-Recorder Drucken

DVD-Recorder DVD-Recorder haben den VHS-Videorecorder als Aufnahmegerät abgelöst. Vor allem Besitzer von großformatigen LCD- oder Plasmafernsehern steigen relativ schnell auf das neue Aufnahmeformat um, weil die alten VHS-Aufnahmen sich selten gut auf Flachbildfernsehern mit ihrer extrem scharfen Bilddarstellung machen. Bild und Ton werden digital aufgezeichnet, was einen deutlichen Qualitätssprung bedeutet. Die meisten Geräte besitzen ein analoges TV-Empfangsteil, einige Modelle sind zusätzlich mit einem DVB-T-Receiver ausgestattet.

Der Ton wird in Dolby Digital 2.0 aufgezeichnet, die Bildinformationen im MPEG-2-Format. Durch Auswahl der unterschiedlichen Qualitätssstufen kann die Datenrate der Aufzeichnung verändert und die Spielzeit individuell an die Qualitätsansprüche angepaßt werden: je länger die gewählte Spielzeit ist, desto schlechter wird die Bildqualität. Aber selbst bei einer Spielzeit von 4 Stunden ist die Bildqualität noch deutlich besser als bei herkömmlichen VHS-Aufnahmen. Bei der Aufzeichnung wird automatisch ein Menü erstellt, welches die Navigation bei der späteren Wiedergabe erleichtert. Das Menü zeigt in einer tabellarischen Übersicht Sendername, Datum Uhrzeit und Titel der Aufnahme. DVD-Recorder mit integrierter Festplatte sind besonders beliebt, denn die Kombination der zwei Speichermedien macht sie zu idealen, äußerst komfortablen Aufnahmegeräten.

Vorteile von DVD-Recordern mit Festplatte:

  • Auf Festplatte können mehrere Filme ohne Disc-Wechsel aufgezeichnet und nebenbei ein DVD-Film angeschaut werden (modellabhängig).
  • Lästige Werbeblöcke lassen sich einfach entfernen.
  • Die Time-Slip- bzw. Time-Shift-Funktion ermöglicht zeitversetztes Fernsehen während gleichzeitig noch aufgenommen wird. So kann man in eine Fernsehsendung eine Viertelstunde später hineinschalten und diese von Anfang anschauen, während die Aufnahme bereits läuft.
  • In einem zweiten Schritt können bei Bedarf die Videoaufnahmen von Festplatte auf DVD in mehrfacher Geschwindigkeit gebrannt und Werbung entfernt werden. Das ist ideal, um Fernsehserien aufzuzeichnen.
  • Für Besitzer von digitalen Camcordern bietet ein DVD-/ HDD-Recorder die Möglichkeit, Videoaufnahmen ohne den PC zu schneiden und anschließend auf DVD zu brennen. So können auch auf schnellem Wege mehrere Direktkopien eigener Filme erstellt werden
  • Bei reinen Disc-Recordern ist die Aufnahmekapazität begrenzt: In der höchsten Qualitätsstufe passt nur eine Stunde auf DVD, das reicht für keinen Spielfilm. Ein 80 GB-Festplatte fasst dagegen 13 Stunden Filmaufnahmen in höchster Qualität.

Kaufkriterien:

  • Es stehen drei Bauformen zur Auswahl: reine DVD-Recorder, die sich für Einsteiger und Besitzer von digitalen Sat-Receivern mit Festplatte eignen. DVD-Recorder mit integrierter Festplatte bieten den größten Aufnahmekomfort, diese sind ideal für Vielaufzeichner. DVD-VHS-Kombis ermöglichen unkompliziert das Digitaliseren alter VHS-Aufnahmen. Da die VHS-Teile in den Kombinationsgeräten qualitativ eher minderwertig sind, lohnt sich eine Anschaffung nur, wenn kein alter VHS-Recorder vorhanden ist, der zum Überspielen an den DVD-Recorder angeschlossen werden kann. 
  • Die Bildqualität bei Aufnahme und Wiedergabe wird subjektiv sehr unterschiedlich empfunden. Deshalb sollten sie die in Frage kommenden Modelle im Fachgeschäft gründlich testen. Beim Wiedergabetest unbedingt dasselbe Ausgabegerät verwenden.
  • Die Speicherkapazität der Festplatte liegt bei den meisten Geräten zwischen 80 und 160 GB, es gibt auch Modelle mit 500 GB. Welche Plattengröße Sie benötigen, hängt davon ab, wieviel und wie oft Sie in welcher Qualität aufnehmen wollen.
  • Aufnahmeformate: Man muß sich heute nicht mehr für ein einziges Format entscheiden, da die meisten Recorder sowohl Scheiben mit Plus- und Minusformat beschreiben können und eventuell auch DVD-RAM. Die Verwendung von doppellagigen Medien (DVD-RW dual layer oder DVD+RW double layer) bringt einer höhere Flexibilität bei der Aufzeichnung auf DVD.
  • Auf ein leises Betriebsgeräusch achten, da vor allem DVD-/HDD-Recorder mit einem Lüfter ausgestattet sind, der bisweilen störende Betriebsgeräusche entwickeln kann.
  • dimmbares Display: Voll beleuchtete Displays können im Heimkino-Betrieb störend sein.  
  • Anzahl der Aufnahmemodi mit verschiedenen Qualitätsstufen: zum Beispiel HQ (high quality), SP (short play), LP (long play) und EL (extended long play). In der Regel werden 4 bis 7 Qualitätsstufen angeboten.
  • Aufnahmeformate für Ton: Dolby Digital 2.0, zum Teil wird auch im unkomprimierten PCM-Format aufgenommen. Erste Geräte für Mehrkanalton sind auf dem Markt.
  • Time-Slip-Funktion bzw.Time-Shift-Funktion für gleichzeitige Aufnahme und Wiedergabe. Diese Funktion wurde bisher von Recordern angeboten, die auf DVD-RAM aufnehmen oder bei Recordern mit integrierter Festplatte. Inzwischen gibt es auch Modelle, die diese Funktion auf DVD-RW im VR-Modus anbieten.
  • Benutzerfreundlichkeit: Inbetriebnahme das Gerätes, Benutzerführung des OnScreen-Menüs, Form und Handhabung der Fernbedienung testen. Hilft das Handbuch bei schwierigen Funktionen weiter? Gerade in diesem Bereich liegen die Vorteile von Markengeräten, die in der Regel mit hoher Benutzerfreundlichkeit und mit hohem Bedienkomfort aufwarten.
  • Link-Systeme, die über die SCART-Verbindung eine Kommunikation zwischen DVD-Recorder und TV-Gerät ermöglichen. Einige Modelle können darüber auch den SAT-Receiver steuern, z.B. für Timeraufnahmen. Über das Link-System kann der Recorder automatisch die Senderliste vom Fernsehgerät übernehmen. Gängige Bezeichnungen sind TV-Link, Smart-Link, NextView-Link, Q-Link, G-Link, Data-Logic.
  • Programmierung der Aufnahme Komfortfunktionen wie EPG, VPS oder ShowView vereinfachen die Benutzung.
  • Ist eine interne Überspielung ( Dubbing) von DVD auf HDD möglich? Kopiergeschützte Video-DVDs können generell nicht kopiert werden. Wie schnell wird von Festplatte auf DVD kopiert?
  • Anschlüsse:
    • SCART-Anschlüsse, am besten RGB-tauglich.
    • S-Video-Anschluß (Cinch).
    • DV-Eingang (iLINK-Schnittstelle): ist wichtig für Videozuspielungen von digitalen Camcordern; einige Modelle sind mit DV-in und DV-out ausgestattet. Das ermöglicht den verlustfreien Transfer des bearbeiteten Videomaterials vom DVD-Recorder zurück zum Camcorder. Über die iLink-Schnittstelle kann in vielen Fällen der Camcorder über die Fernbedienung des DVD-Recorder gesteuert werden.
    • Ethernet-Schnittstelle für einfache Verbindung zum PC.
    • digitale Audioausgänge für Heimkinofans (coaxial und/oder optisch).
    • Front-AV Buchsen für einen komfortablen Anschluß des Camcorders.
    • Komponentenausgang ( YUV), evtl mit der Möglichkeit zur progressiven Datenverarbeitung bei Anschluß an Beamer oder Plasma-TV.
    • HDMI-Ausgang für optimale Verbindung zu Flachbildfernsehern.
    • USB-Schnittstelle für die Zuspielung von MP3- und JPEG-Dateien.
  • 2-stufige MPEG-Codierung mit variabler Bitrate ist ideal für Hobbyfilmer, weil durch die zweite Encodierung die bei der MPEG-Komprimierung spezifischen Probleme schnell bewegter Bildinhalte gelöst werden können. Stark bewegte Bilder benötigen eine größere Speicherkapazität als Filmsequenzen mit wenig Bewegung. Bei Speicherung auf Festplatte sind die Informationen schon alle vorhanden und können im zweiten Encodiervorgang beim Überspielen von Festplatte auf DVD mit guter Bildqualität entsprechend komprimiert werden.
  • Systeme zur Unterdrückung von Bildrauschen sind wichtig beim Überspielen von Video- und VHS-Aufnahmen.
  • Über integrierte Kartenleser können Speicherkarten von Digitalkameras ausgelesen werden.  
  • Welche Formate soll das Gerät abspielen? VCD, SVCD, MP3- und JPEG-CDs oder auch DivX können die Recorder häufig nicht lesen.

Recording-Formate:

  1. DVD-R/-RW-Format
    Aufnahmebetriebsarten für DVD-RW:
    Video-Modus: Daten werden so aufgezeichnet wie auf Kaufvideos, hier ist eine maximale Aufnahmezeit von 2 Stunden möglich. Vorteil: DVDs, welche in diesem Modus erstellt wurden, sind abwärtskompatibel und auf nahezu allen DVD-Playern abspielbar. Nachteil: keine Nachbearbeitung möglich.
    Video-Recording-Modus: in diesem Modus aufgezeichnete Videodaten können anschließend noch nachbearbeitet werden (einfügen von Bildszenen möglich). Nachteil: Ist nur auf DVD-Playern abspielbar, welche das Logo "RW-compatible" tragen.

  2. DVD+R/+RW-Format
    Aufnahmen sowohl auf DVD+R und DVD+RW sind nahezu allen DVD-Playern abspielbar. Durch variable Bitrate ist eine bessere Bildqualität möglich (höhere Datenrate, wenn sich auf einem Bild mehr bewegt)

  3. DVD-RAM
    War ursprünglich als Massenspeichermedium für den EDV-Bereich gedacht. DVD-RAM-Recorder beschreiben sowohl DVD-R- als auch DVD-RAM-Rohlinge. durch eine deutlich höhere Datenrate bei der Aufzeichnung ist Time-Slip-Funktion möglich (Zeitversetztes Fernsehen). Vorteil: sehr gute Editierbarkeit der Videodaten, ideal für die Nachbearbeitung geeignet. Nachteil: DVD-RAM ist meist inkompatibel zu den Konsumer-DVD-Playern, lediglich einige Modelle von Panasonic spielen DVD-RAM ab.

Formatwahl
Für welches Format man sich entscheidet, hängt vor allem von der geplanten Nutzung ab. Sollen hauptsächlich Fernsehsendungen aufgezeichnet und archiviert werden, ist es wichtig ein Format zu verwenden, was möglichst abwärtskompatibel ist (DVD+R/+RW und DVD-R/-RW im Videomodus). DVD-RAM und DVD-RW Recorder ermöglichen die Aufzeichnung auf eine einmal beschreibbare DVD-R (General Use), die in der Regel von den meisten DVD-Playern abgespielt werden kann.

Wird dagegen Wert auf Nachbearbeitung des Videomaterials gelegt, emfiehlt sich DVD-RAM wegen seiner guten Nachbearbeitungsmöglichkeiten. Die einfach beschreibbaren DVD-R und DVD+R haben die höchste Kompatibilität zu den gängigen DVD-Playern; aufgrund ihres günstigeren Preises bieten sie sich gut zum Aufzeichnen von Spielfilmen an.

Der Trend geht zu sogenannten Multiformat-Recorder können in der Regel 2 der 3 oben beschriebenen Formate verwenden.

Abspielbarkeit selbstgebrannter DVDs in DVD-Playern

Eine allgemein gültige Aussage darüber, welcher DVD-Player welche selbstgebrannte DVDs abspielen kann, gibt es nicht. Die Gründe dafür liegen in der geringen Reflektion des Laserstrahls auf den selbst gebrannten Scheiben, die außerhalb der Toleranz des jeweiligen DVD-Players liegen kann. Kompatibilitätslisten für die verschiedenen Formate bei den gängigen DVD-Player sind im WWW zu finden (siehe Ratgeber "Allgemeine Informationen zu DVDs").

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