Geschirr-Reiniger für Geschirrspüler Drucken

Ein Geschirrspüler benötigt für einen ordnungsgemäßen Reinigungsvorgang drei Komponenten: Regeneriersalz für die Enthärtungsanlage (Ionentauscher), Klarspüler für das fleckenlose Abtrocknen des Geschirrs und natürlich den eigentlichen Geschirr-Reiniger. Dessen Wirkung wird durch eine Kombination aus Phosphaten, chlorfreien Bleichmitteln, Tensiden und Enzymen erreicht.

Darreichungsformen

Geschirr-Reiniger werden als Pulver, Gel oder Tabs angeboten. In Deutschland haben sich die praktischen Tabs durchgesetzt, bei denen das Reinigungspulver zu großen Tabletten zusammengepresst wird. Um eine optimale Reinigungswirkung zu erreichen, bestehen die meisten Solo-Tabs aus mehreren Schichten, die sich zu unterschiedlichen Zeiten auflösen. So werden Einweichstoffe sehr schnell freigesetzt, in der Aufheizphase kommen die Enzyme hinzu und nach Erreichen der Spültemperatur lösen sich die Bleichmittel auf. Diese Mehrphasentabs sind nicht zu verwechseln mit den Multitabs, die neben dem Geschirr-Reiniger auch Klarspüler und Regeneriersalz integriert haben, so dass der Maschine mit einer Tablette alle benötigten Mittel zur Verfügung gestellt werden können.

Ablauf eines Waschganges:
1. Vorspülen
leicht entfernbare Schmutzreste werden mit kaltem Wasser entfernt; je nach Programm kann auch zweimal vorgespült werden.
2. Reinigen
Zu Beginn des Reinigungsganges öffnet sich die Spülmittelkammer und das Reinigungsmittel fällt in den Spülraum. Das dem gewählten Programm entsprechend erwärmte, frisch hinzugeführte Wasser löst das Reinigungsmittel auf; um den Wirkungsgrad des Reinigers zu erhöhen, wird das Wasser in der Entkalkungsanlage enthärtet. Die stark alkalische Waschlauge wird über die rotierenden Sprüharme gleichmäßig auf dem Geschirr verteilt. Am Boden der Maschine sammelt sich diese, wird gefiltert und erneut nach oben gepumpt und über die Sprüharme im Spülraum verteilt. Am Ende des Reinigungsganges wird die Waschlauge abgepumpt.
3. Zwischenspülen
Der Zwischenspülgang hat die Aufgabe, die auf dem Geschirr verbliebenen Laugen- und Schmutzreste zu entfernen und damit das Geschirr für den nachfolgenden Klarspülgang vorzubereiten. Das Wasser läuft in der Regel kalt bei manchen Modelle vorgewärmt in den Spülraum ein. Die Laufzeit beträgt wenige Minuten und endet mit dem Abpumpen des Wassers.
4. Klarspülen
Nach dem Wasserzulauf wird in den Normalprogrammen das Wasser auf 65 °C erhitzt. Während des Aufheizens wird dem Wasser automatisch Klarspüler über die Dosiereinrichtung zugegeben. Zum Klarspülen benötigt die Maschine circa 15 Minuten. Klarspüler besteht hauptsächlich aus Tensiden, diese und verringern die Oberflächenspannung des Wassers, was die Trocknung des Geschirrs unterstützt.
5. Trocknen
Die gespeicherte Wärme aus dem Klarspülgang unterstützt die Trocknung des Geschirrs. Der Trocknungsgang kann von 10 bis 40 Minuten dauern.

Multitabs

3-in-1-Tabs verfügen über eine Klarspül- und eine Regeneriersalzfunktion. 5-in-1-Tabs bzw. 7- in 1- Tabs sind noch mit weiteren Zusätzen wie Glas- und Edelstahlschutz oder Geschirrspülerreiniger ausgestattet.

Vorteile:

  • Bequem in der Handhabung.
  • In der Regel ist kein Auffüllen von Klarspüler und Regeneriersalz nötig.
  • Empfindliche Wirkstoffe, wie Enzyme, werden durch die gepresste Form besser geschützt, die Reinigungwirkung bleibt dadurch länger erhalten.
  • Man atmet beim Befüllen keinen Spülmittelstaub ein.
  • Besserer Geschirrschutz, vor allem gute Glasschonung.

Nachteile

  • Tabs lösen sich in manchen Programmen nicht richtig auf (z.B. Kurzprogramme oder bei niedrigen Temperaturen)
  • Einige Gerätehersteller empfehlen bei der Verwendung von 3-in-1-Tabs trotzdem Klarspüler und Regeneriersalz nachzufüllen. Das führt zu einer stärkeren Umweltbelastung.
  • Integrierter Enthärter funktioniert nur bis zu 21° dH, bei härterem Wasser wird zusätzlich Regeneriersalz benötigt.
  • Bei sehr weichem Wasser kann die Verwendung von Multitabs zu einer zu starken Enthärtung führen, was Glaskorrosion begünstigt.
  • Ist deutlich teurer als die Einzelkomponenten.

Solo- oder Multitab?

Verschiedene Produkttests zeigen, dass Multitabs ihre Aufgabe inzwischen ganz gut erfüllen, die Enthärterfunktion ist oft besser als die der Maschinen, was auch eine bessere Geschirrschonung zur Folge hat. Lediglich in der Klarspülfunktion hinken sie den Einzelkomponenten hinterher. Der Klarspüler wird erst am Ende des Reinigungsvorganges benötigt, aus den Mulititabs wird er häufig verfrüht herausgelöst und vorzeitig ausgewaschen. Wer mit den Reinigungsergebnissen bei Verwendung von Mulittabs unzufrieden ist, sollte wieder auf das Baukastensystem (Separate Befüllung von Geschirrreiniger, Regeneriersalz und Klarspüler)zurückgreifen. Durch zeitgenaue und bedarfsgerechte Dosierung werden optimale Reinigungsleistungen erzielt.

Wasserhärte

Die Gesamthärte ist die Summe der im Wasser gelösten Erdalkalianteile (hauptsächlich Magnesium und Calcium, des weiteren Strontium und Barium), diese werden auch als "Härtebildner" bezeichnet. Gemessen wird die Härte in Grad deutscher Härte (°dH) bzw. in mmol/l. Je härter das Wasser ist, desto höher ist sein Gehalt an Calcíum- und Magnesium-Ionen.

Wasch- und Reinigungsmittel haben je nach Härtegrad des Wassers eine unterschiedliche Reinigungswirkung: bei weichem Wasser benötigt man weniger Reinigungsmittel als bei hartem Wasser. Die Einteilung der haushaltsrelevanten Wasserhärte erfolgt nach dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz von 2007, welches die Gesamthärte in drei Bereiche (weich, mittel und hart) einteilt. Die Dosierempfehlungen für Geschirr-Reiniger und Waschmittel basieren auf dieser Einteilung.

Härtebereich °dH Grad deutscher Härte Millimol Calciumcarbonat/Liter (mml/l)
weich 0-8,4 bis 1,5
mittel 8,4-14 1,5-2,5
hart über 14 mehr als 2,5

Weiches Wasser ist günstig für alle Anwendungen, bei denen das Wasser erhitzt wird, zum Beispiel zum Waschen oder Geschirrspülen; nachteilig sind die starke Schaumbildung und Reinigungsmittelrückstände. Hartes Wasser führt zur Verkalkung von Haushaltsgeräten, erhöht den Verbrauch von Spül- und Waschmitteln und beeinträchtigt den Geschmack und das Aussehen empfindlicher Speisen und Getränke (z. B. Tee).

Funktionsweise des Ionentauschers:

Die Enthärtung des Spülwassers ist notwendig, um die Reinigungswirkung der Tenside zu unterstützen und um Kalkablagerungen auf dem Geschirr zu vermeiden. Das Wasser wird deshalb vor Eintritt in den Spülraum in ein Durchlaufgefäß geleitet, in dem sich Kunstharzkügelchen befinden. Dort werden die härtebildenden Calcium- und Magnesium-Ionen gegen Natrium-Ionen ausgetauscht. Das so enthärtete Wasser gelangt anschließend in die Spülkammer. Wenn der Ionentauscher mit Calcium-Ionen gesättigt ist, muss er regeneriert werden. Dafür benötigt der Geschirrspüler das Regeneriersalz. Das darin enthaltene Natrium ersetzt das an die Kunstharzkügelchen gebundene Calcium.

Für optimale Spülergebnisse sollten Sie Ihren Geschirrspüler möglichst genau auf den Härtegrad des verwendeten Wassers einstellen. Genaue Daten hierzu können Sie bei Ihrem örtlichen Wasserversorger erfragen.

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