Mobile Klimageräte Drucken

In den heißen Sommermonaten haben viele Menschen das Bedürfnis nach angenehmen Raumtemperaturen und denken über die Anschaffung eines Klimagerätes nach. Für den Einsatz in Privaträumen eignen sich vor allem mobile Klimageräte, die nicht fest installiert werden müssen, leicht zu transportieren sind und bei Bedarf in verschiedenen Räumen betrieben werden können. Zur Verbesserung des Wohnkomforts verfügen viele Modelle neben der Kühlung über weitere Funktionen wie Luftentfeuchtung und -filterung. Modelle mit integrierter Wärmepumpe können auch als Heizung in der Übergangszeit eingesetzt werden.

Was leisten mobile Klimageräte?

Die Raumkühlung, die durch ein Klimagerät erreicht werden kann, ist in erster Linie von der Kühlleistung des Klimagerätes (Angabe in Watt) abhängig. Des weiteren spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • Raumgröße und Raumhöhe,
  • Lage des Raumes,
  • Außentemperatur,
  • Anzahl der Fenster,
  • vorhandene Wärmequellen, z.B. Beleuchtung, Computer,
  • Isoliereigenschaften des Hauses.

Für eine wirksame Raumkühlung ist es sehr wichtig, die Leistung des Klimagerätes auf den Einsatzort abzustimmen. Mithilfe einer Kühllastberechnung kann der Fachmann unter Berücksichtigung von Kühlleistung und räumlichen Faktoren das ideale Geräte für Sie ermitteln. In vielen Fällen ist auch ein Beratungsgespräch vor Ort sinnvoll.

Wenn das Gerät optimal für den Einsatzort ausgewählt wird, kann dort die Raumluft je nach Modell um ca. 3-8°C heruntergekühlt werden.

Funktion des Kältekreislaufes in einem Klimagerät:

Ein Kältemittelkreislauf besteht aus folgenden Komponenten: Verdampfer, Verdichter, Verflüssiger und Drosselorgan. Im Kreislauf zirkuliert ein Kältemittel, welches einen relativ tiefen Siedepunkt aufweist (der Siedepunkt von dem Kältemittel R 290 (Propan) liegt bei - 42°C, der von Wasser bei 100°C). Im Verdampfer nimmt das flüssige Kältemittel die Wärme, welche es zum Verdampfen benötigt, aus der angesaugten Raumluft auf. Der Verdichter saugt den Kältemitteldampf an und komprimiert ihn auf einen höheren Druck, wodurch sich der Dampf erwärmt. Im Verflüssiger gibt der heiße Kältemitteldampf Wärme an die Umgebung ab. Diese Wärme wird z.B. über einen Abluftschlauch nach draußen geführt. Dabei verflüssigt sich das Kältemittel wieder. Im Drosselorgan wird der hohe Druck des Kältemittels abgebaut. Dadurch wird auch die Siedetemperatur des Kältemittels wieder herabgesetzt und es kann im Verdampfer erneut Wärme aufnehmen.

Folgende Bauformen werden angeboten:

  • Bei Kompakt- bzw. Monoblockgeräten wird die warme Luft mithilfe von ein oder zwei flexiblen Abluftschläuchen über einen Tür- oder Fensterspalt nach außen geleitet. Nachteil: Warme Luft strömt nach und verringert merklich den Wirkungsgrad, das Betriebsgeräusch kann vor allem beim Schlafen stören. Deutlich effizienter sind Zweischlauchsysteme, bei denen die benötigte Luft kontrolliert von außen über einen zweiten Schlauch in den Kühlkreislauf geleitet wird. So entsteht im Raum kein Unterdruck – es strömt keine Warmluft durch das Fenster von außen nach und zusätzlich wird der Raum mit Frischluft versorgt.

 

Wichtig: Der Abluftschlauch darf nicht verlängert werden, da er individuell an die Kapazität des Gerätes angepaßt wurde. Durch eine Verlängerung könnte die warme Luft im Schlauch kondensieren, in das Gerät zurückfließen und dort Schäden verursachen.

 

  • Splitgeräte bestehen aus zwei Teilen: Der Verdampfer in der Inneneinheit saugt die Luft im zu klimatisierenden Raum an, filtert und entfeuchtet sie und gibt diese gekühlt wieder ab. Die so gewonnene Wärme und das Tauwasser, welches durch die Abkühlung und Entfeuchtung entsteht, wird zur Außeneinheit, bestehend aus Verdichter und Verflüssiger, geleitet und dort an die Luft abgegeben. Innen- und Außeneinheit werden durch eine flexible Schlauchleitungen miteinander verbunden, die eine mobile Aufstellung des Außengrätes vor der Balkontür oder eine feste Installation mittels Mauerdurchbruch ermöglichen.

    Aktuelle Modelle verfügen über Schläuche mit Schnellkupplungen, die in vielen Fällen eine Installation ohne Fachmann ermöglichen. Vorteile: Splitgeräte haben in der Regel eine höhere Kühlleistung und sind leiser (die Geräuschquelle liegt außerhalb des zu klimatisierenden Raumes).

Kaufkriterien:

  • Welche Bauart Sie wählen, hängt in erster Linie davon ab, wo Sie das Gerät aufstellen wollen bzw. können und in welchen Räumen (Schlafzimmer, Wohnzimmer) es zum Einsatz kommt. Der Mauerdurchbruch an der Außenwand für ein Splitgerät muß in Mietwohnungen vom Vermieter genehmigt werden. Für Kompaktgeräte sollte eine entsprechende Aufstellungsmöglichkeit an einem Fenster oder einer Balkontür bestehen.
  • Die Kühllast ist das Leistungsmerkmal von Klimageräten und wird in Watt angegeben; sie ist die Summe aller einwirkenden Wärmeströme, die abgeführt werden muss, um die Raumtemperatur zu halten.
  • Da Klimageräte viel Strom verbrauchen, unbedingt auf die Energieeffizienzklasse achten und am besten ein Gerät der Energieeffizienzklasse A wählen.
  • Das Betriebsgeräusch sollte möglichst leise sein, am besten lassen Sie sich das Gerät im Fachgeschäft vorführen. Ein "Sleep-Modus" sorgt für einen leisen Nachtbetrieb. Bei Splitgeräten auch auf das Betriebsgeräusch der Außeneinheit achten.
  • Timer, um den Startzeitpunkt des Klimatisierungsvorgangs programmieren zu können.
  • Eine IR-Fernbedienung für mehr Bedienkomfort.
  • Kühltechnik: sogenannte Luft-Luft-Systeme kühlen nur mit Luft, Wasser-Luft-Systeme kühlen zusätzlich mit Wasser, welches sich in einem separaten Vorratsbehälter befindet. Diese Geräte bringen eine höhere Kühlleistung bei gleichzeitig geringerem Stromverbrauch und niedrigerem Geräuschpegel.
  • Das verwendete Kältemittel sollte frei von FCKW, H-FCKW und FKW sein, in der Regel kommen folgende Kältemittel zum Einsatz: R290, R407C, R410A.
  • Entsorgung des anfallenden Kondensats: hier auf die Kapazität des Auffangbehälters achten, teilweise kann auch ein Schlauch zur kontinuierlichen Entsorgung angeschlossen werden. Einige Modelle von De'Longhi bieten ein Kondenswasser-Recycling-System, was die Entsorgung des Kondenswassers überflüssig macht.
  • Aktivkohle-Filter befreien die Luft von Staub, Bakterien, Pollen und Gerüchen.
  • Lassen sich die Filter schnell und einfach auswechseln?
  • Handhabung: Läßt sich das Gerät gut bewegen, sind die Rollen stabil genug?
  • Auf die Länge des Abluftschlauches achten, da dieser nicht verlängert werden darf.

Weitere Hinweise:

  • Gerät nicht hinter Schränken, Gardinen usw. aufstellen und den Luftstrom nicht direkt auf Personen oder Pflanzen ausrichten. Eine gleichmäßige Kühlung kann nur erfolgen, wenn die kalte Luft ungehindert in den Raum fließen und sich möglichst schnell mit der Raumluft vermischen kann.
  • Filter regelmäßig reinigen und bei Bedarf austauschen, um bakterielle Verunreinigugen zu vermeiden.
  • Die Raumtemperatur nicht mehr als 6 bis 8°C im Verhältnis zur Außentemperatur herunterkühlen, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden. 
  • Folgende Maßnahmen untertützen die Raumkühlung:
    • nur in den kühlen Morgen- und Abendstunden lüften,
    • Türen und Fenster tagsüber geschlossen halten,
    • Durch Rollläden, Markisen oder Jalousien für Beschattung sorgen.

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