Reinigung und Pflege von Kaffeevollautomaten Drucken

Mit Kaffeevollautomaten können auf einfache Weise verschiedene Kaffeespezialitäten hergestellt werden, deshalb haben sie auch in vielen Privathaushalten ihren Platz gefunden. Allerdings ist für gleichbleibend guten Kaffeegeschmack und reibungslose Funktionsfähigkeit eine regelmäßige Reinigung und Entkalkung der Maschine wichtig. Außerdem sollten die Grundeinstellungen wie Temperatur und Mahlgrad überprüft werden. Diese regelmäßigen Wartungsarbeiten erfordern zum Teil handwerkliches Geschick bzw. technisches Verständnis, aus diesem Grund bieten gute Fachhändler einen Kundendienst-Service an, bei dem diese Maßnahmen vom Fachmann durchgeführt werden. Lassen Sie sich beim Kauf eines Kaffeevollautomaten die nötigen Reinigungsschritte erklären und fragen Sie den Händler nach seinen Service-Leistungen, damit Sie auch sicher sein können, dass Sie nach dem Kauf noch einen Ansprechpartner haben.

Viele Vollautomaten verfügen über automatische Reinigungs- und Entkalkungsprogramme, deren benötigte Durchführung über das Display des Gerätes angezeigt wird (z.B. Kaffeevollautomaten von Jura). Andere Hersteller wie Saeco oder De'Longhi setzen auf die manuelle Säuberung einzelner Baugruppen, das ist etwas arbeitsaufwendiger.

Reinigung

  • Der Wassertank sollte täglich ausgespült und mit frischem Wasser gefüllt werden. Füllen Sie ausschließlich frisches, kaltes Wasser nach. Nie mit Milch, kohlensäurehaltigem Mineralwasser oder anderen Flüssigkeiten auffüllen.
  • Kaffeesatzbehälter und Auffangschale täglich leeren und ausspülen, um Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Der Kaffee-Auslauf sollte einmal täglich herausgenommen und mit einer Bürste und Wasser gereinigt werden. Falls sich der Kaffeeauslauf nicht ausbauen läßt, wird dieser im Zuge der automatischen Reinigungsprogramme gesäubert.
  • Brühgruppe und Siebe
    Die Brühgruppe ist das Herzstück eines jeden Kaffeevollautomaten; durch sie geht der Espresso vom gemahlenen Kaffee bis hin zum Auslauf seinen Weg. Dabei können sich feinste Mengen vom Kaffeemehl und Ölrückstände absetzen, die zum einen den Geschmack verschlechtern aber auch zu mechanischen Störungen der Maschine führen können. Schließlich diese Ablagerungen bisweilen auch Schimmelbildung.

    Die Brühgruppe sollte mindestens einmal in der Woche unter lauwarmen Wasser ohne Spülmittel gereinigt und vor dem Einsetzen abgetrocknet werden. Bei starker Beanspruchung sollte dies täglich erfolgen. Die vorhandenen Siebe sind sehr fein und empfindlich, deshalb sehr vorsichtig mit einem Pinsel reinigen. Bei starker Verschmutzung können diese auch in lauwarmen Wasser mit Spülmittel eingeweicht werden. Keine Geräteteile in der Geschirrspülmaschine säubern! Bei Geräten mit fest installierter Brühgruppe sorgen die integrierten Reinigungsprogramme mit speziell dafür vorgesehenen Reinigungsmitteln für die Reinigung des Innenraums.

  • Milchaufschäumer/Milchschläuche
    Da Milch ein leicht verderbliches Lebensmittel ist und durch das Eiweiß stark klebt und schnell verdirbt, sollte man dieses kleine Teil besonders sorgfältig reinigen. Zur schnellen Reinigung von innen können Sie den Ansaugschlauch in heisses Wasser geben und den Milchaufschäumer betätigen. Für eine gründliche Reinigung demontieren Sie den Milchaufschäumer, zerlegen ihn in seine Einzelteile und legen ihn mit speziellem Milchreiniger in ein Gefäß für einige Stunden ein. Anschließend gut abspülen. Notfalls kann man auch Spülmittel verwenden, das reinigt aber nicht ganz so hygienisch.
  • Bohnenbehälter & Mahlwerk:
    Kaffee sondert Öle und Fette ab, die nach einiger Zeit deutlich sichtbar an dem Behälter haften bleiben und Verkrustungen bilden. Diese Ablagerungen haben einen ranzigen Geruch und können frische Bohnen infizieren. Den Bohnenbehälter von Zeit zu Zeit mit einem trockenen Tuch auswischen. Hier auf keinen Fall ein feuchtes Tuch verwenden, da eventuell Wasser in das Mahlwerk gelangen und dieses schädigen kann. Zur gründlichen Reinigung des Mahlwerks sollten Sie Ihre Maschine zum Kundendienst bringen.
  • Nie kratzende Gegenstände oder ätzende Chemikalien zur Reinigung verwenden.
  • Verwenden Sie den Reiniger, den der Gerätehersteller anbietet, da dieser auf die jeweiligen Modelle abgestimmt ist.
  • Das Gehäuse innen und außen mit einem weichen, feuchten Lappen abwischen.
Pflegeset von Saeco

Wichtig: Nach mehreren Reinigungsvorgängen der Brühgruppe sollten die Dichtungen (O-Ringe) mit Silikonfett nachgefettet werden. Die Gerätehersteller bieten hierfür spezielle Pflegekits an. Wer technisch nicht versiert ist, kann dies auch beim Kundendienst seines Fachhändlers durchführen lassen.

Entkalken

Je nach Kalkgehalt des verwendeten Trinkwassers und Nutzungsintensität bilden sich Kalkablagerungen in den wasserführenden Leitungen der Espressomaschine, diese können nach einiger Zeit sogar das Material angreifen (Lochfraß). Hiervon sind besonders die Heizelemente betroffen. Je verkalkter sie sind, desto schlechter können sie Ihre Wärme abgeben; das führt zu einer verlängerten Brühzeit und damit zu schlechterer Espressoqualität. Ein wichtiger Indikator für Kalkablagerungen ist die ungenügende Crema.

Regelmäßig durchgeführte Entkalkungen sorgen für hohe Funktionstüchtigkeit und verlängern zudem die Lebensdauer der Maschine.

Folgendes sollten Sie beim Entkalken beachten:

  • Den Entkalkungsvorgang nur bei abgekühlter Maschine starten.
  • Entkalken Sie regelmäßig und von Anfang an. Wenn Sie zu lange damit warten, werden nicht alle Kalkablagerungen aufgelöst. Auf den verbleibenden Resten wächst eine neue Kalkschicht viel schneller als auf einem kalkfreien Untergrund.
  • Verwenden Sie am besten den vom Gerätehersteller empfohlenen Entkalker. Dieser stellt sicher, dass das Gerät ordnungsgemäß entkalkt wird und es zu keinen Geräteschäden kommt. Vewenden Sie auf keinen Fall Essig oder Essigessenz zur Entkalkung, weil dadurch Dichtungsringe zerstört und andere Kunstoffteile angegriffen werden können.
  • Nach dem Entkalken die Frischwasserbehälter gut ausspülen.

Wartung/Kundendienst:

Espressomaschinen arbeiten mit sehr hohem Druck und Wasser - beides zusammen macht eine mindestens jährliche Wartung notwendig (z.B. zum Auswechseln von Dichtungsringen und zur gründlichen Innenreinigung, um Schimmelbildung zu vermeiden). Regelmässige Inspektionen verlängern zudem die Haltbarkeit und Zuverlässigkeit der Maschine. Beachten Sie auch die Hinweise in der Bedienungsanleitung des Herstellers. Ihr Fachhändler bietet Ihnen einen umfangreichen Kundendienst-Service an. Bei einer Inspektion bzw. Kundendienst wird die Brühgruppe gereinigt und gefettet, das Mahlwerk zerlegt und gereinigt, eventuelle Dichtungen erneuert und die Grundeinstellungen (Wassertemperatur, Härtegrad des Wassers, Mahlgrad) überprüft und nachjustiert. Bewahren Sie zum leichteren Transport die Originalverpackung auf.